Von chronisch psychisch krank oder psychisch behindert spricht man, wenn eine psychische Erkrankung, etwa eine Psychose vorliegt. Als Psychose bezeichnet man eine psychische Erkrankung von erheblicher Auswirkung, deren Ursache nicht psychoreaktiv zu sehen ist. Man unterscheidet affektive Psychosen (wie die Depressionserkrankung oder die Manie) von den Psychosen des schizophrenen Formenkreises. Bei Letzteren sind regelhaft Wahrnehmungs- und/oder Denkveränderungen zu beschreiben. Psychosen treten bei Menschen mit einer genetisch bedingten Empfänglichkeit gehäuft auf. Die Erkrankungsrate an der Schizophrenie liegt kulturübergreifend bei 1,5 %, bei Cannabis-konsumierenden Patientengruppen ist sie bei 6–9 %.Die Psychose wird medikamentös und psychotherapeutisch behandelt, nicht restlos ausheilt, sondern trotz Behandlung und Besserung noch Restsymptome bestehen bleiben. Diese können spezifisch sein, etwa das gelegentliche Wiederaufflackern der Akutsymptomatik. Es können sich auch unspezifische Restsymptome wie z.B. Antriebs- und Interessenmangel, Ängstlichkeit, depressive Stimmungslage oder Verringerung des Energiepotenzials zeigen.
Bei vielen Erkrankten führt dies dazu, dass die Alltagsanforderungen nur noch mit großer Anstrengung oder nicht mehr ausreichend selbstständig bewältigt werden können. Dies zeigt sich häufig in einer sehr geringen Belastbarkeit und Konzentrationsfähigkeit bezogen auf Beruf und Arbeit oder allgemeine Tagesgestaltung. Auch zwischenmenschliche Kontakte sind oft belastet und führen schnell zu scheinbar unüberwindbaren Krisen.
Verschiedene ambulante Hilfsangebote wie z.B. tagesstrukturierende Maßnahmen oder individuelle Unterstützung in verschiedenen Lebensbereichen durch betreutes Wohnen helfen chronisch psychisch Kranken deutlich bei der Verbesserung ihrer Alltagssituation.