für Ihren Reha-Aufenthalt wird Ihnen ein individueller Therapieplan erstellt
Bei all denjenigen Beschwerden, die wir psychosomatisch im weitesten Sinne nennen, helfen die herkömmlichen medizinischen Behandlungen wie Operationen und Medikamente nicht weiter. Hier muss an Körper und Seele angesetzt werden.
Dabei ist ganz wichtig: Psychosomatische Beschwerden können nur bewältigt werden, wenn Sie als Patient selbst aktiv werden. Da Ihre Beschwerden etwas damit zu tun haben, wie Sie leben, können auch nur Sie selbst etwas daran ändern. Wir wollen Ihnen helfen, zum Experten Ihrer Krankheit zu werden, wieder Vertrauen in Ihre eigenen Fähigkeiten zu entwickeln mit dem Ziel, Ihr Leben eigenverantwortlich zu gestalten.
Die Zuordnung von Patienten zu Bezugstherapeuten erfolgt auf der Basis der Einweisungs- und Anmeldungsunterlagen und gegebenenfalls des Vorgesprächsberichts. Entscheidungskriterien für eine Zuordnung sind die frei werdenden Behandlungsplätze der Therapeuten und die besonderen Erfahrungen eines Therapeuten mit bestimmten Störungsbildern.
Jeder Patient hat einen Bezugstherapeuten, der regelmäßig mit ihm Einzelgespräche führt. Ziel ist die individuelle Behandlung des Krankheitsbildes des Patienten auf der Basis eines integrierten verhaltenstherapeutischen Konzepts. Der Bezugstherapeut steuert auch die Anwendung weiterer Therapieverfahren.
In Therapiegruppen können Veränderungen erprobt und getestet werden. Da psychische Störungen immer in einem sozialen Kontext stehen, muss dieser berücksichtigt werden, ansonsten können sich die in der Einzeltherapie erarbeiteten Veränderungen nach Rückkehr in das soziale Umfeld schnell zurückbilden. Gute Erfahrungen in der Gruppentherapie erleichtern es den Patienten, ihre neu erworbenen Fähigkeiten in ihr häusliches Milieu zu übertragen.
In den Einzeltherapien wird mit den Patienten gemeinsam die Indikation für verschiedene Gruppentherapien erarbeitet. Mit fast allen Patienten wird eine Standardgruppentherapie unter Anwendung eines verhaltenstherapeutischen Problemlöseschemas durchgeführt.
Weitere Themen im Rahmen der Gruppenpsychotherapie können zum Beispiel sein:
Um zu einer erholsamen, vertieften Ruhe und Entspannung zu gelangen, gibt es verschiedene psychologische Verfahren. Eines dieser Verfahren ist die progressive Muskelrelaxation (PMR), auch bekannt als „progressive Muskelentspannung“, „Tiefenmuskelentspannung“ oder „Jacobson-Training“. In den 30er-Jahren wurde es von Edmund Jacobson entwickelt.
Der Ansatzpunkt dieses Entspannungsverfahrens beruht auf der Wechselwirkung zwischen muskulärer und psychischer Spannung. Um es mit anderen Worten zu sagen: Die Lockerung der Muskulatur, die im Entspannungstraining hervorgerufen wird, führt im seelischen Erleben zu einem Ruhegefühl. Dieses vertiefte Ruhegefühl bewirkt seinerseits eine zunehmende Muskelentspannung. So entsteht im günstigen Fall ein positiver Kreislauf.
Wer längere Zeit regelmäßig PMR übt, entwickelt zunehmend Ruhe, Gelassenheit und gewinnt an Konzentration. In der Forschung hat sich gezeigt, dass die progressive Relaxation:
Solche Erfolge sind allerdings nicht sofort bzw. nach relativ kurzer Zeit erreichbar, u.a. da die progressive Relaxation nicht direkt auf diese Störungen einwirkt.
Entscheidend für den Erfolg bei der Progressiven Relaxation ist das langfristige, tägliche Üben, nicht die einzelne Übung! Dies ist wichtig, da oftmals der Fehler gemacht wird, eine Einzelentspannung überzubewerten. Ist der Erfolg nicht sofort spürbar, geben manche auf. Aber auch hier gilt: Steter Tropfen höhlt den Stein.
Sich zu entspannen ist eine Fähigkeit, die man genauso lernen kann wie Radfahren oder Schwimmen.
Die Sporttherapie ist ein wichtiger Bestandteil im verhaltenstherapeutischen Klinikkonzept. Sie unterstützt handlungsorientiert auf nonverbaler Ebene die Behandlung. Neben der körperlichen Aktivierung und der Steigerung der Fitness, geht es dabei auch um psychosoziale Zielsetzungen, wie z. B. verbesserte Körperwahrnehmung und Interaktionsfähigkeit. Sporttherapie wird als Einzel- und Gruppentherapie angeboten und wird an ihre spezifische Indikation angepasst.
Sporttherapeutische Angebote
Die Ernährungstherapeutin kümmert sich um die Umsetzung der ärztlich verordneten Diäten (z.B. bei Diabetes mellitus, Stoffwechselstörungen, Gicht, Leberzirrhose, chronischer Pankreatitis) und berät die Patienten/innen bei der Auswahl von Nahrungsmitteln und Zubereitungsarten. Weiterhin erarbeitet sie mit den essgestörten Patienten (Bulimia nervosa, Binge Eating Disorder) spezifische Ernährungspläne.
Angeboten werden auch Übungen in der geräumigen Lehrküche, z. B. für Adipöse unter Leitung der Ernährungstherapeutin. Hier werden von den Patienten z. B. Rezepte für fettreduzierte Kost ausprobiert.
Physiotherapeutische Maßnahmen sind unterstützende Bestandteile des Therapieprogramms vieler Patienten.
Neben den Behandlungseffekten auf körperlicher Ebene ergeben sich auch Wirkungen im psychischen Bereich, z. B. verbesserte Entspannungsfähigkeit, Genussfähigkeit und Körperwahrnehmung, was sich auch auf das Selbstwertgefühl positiv auswirken kann.
Zur Verfügung stehen unter anderem:
Die Tanztherapie nutzt als bewegungsorientierte und künstlerische psychotherapeutische Behandlungsmethode die kreative und heilende Kraft des Tanzes. Dabei wird körperliches, emotionales und geistiges Erleben angesprochen.
Tanztherapie begünstigt die Körper- und Selbstwahrnehmung und fördert die Erweiterung des Bewegungsrepertoires und somit von Handlungsmöglichkeiten. Es erfolgt auch eine Handlungsaktivierung, der Erlebnisraum kann vergrößert und das Selbstwertgefühl gesteigert werden.
Tanztherapie begünstigt den authentischen Ausdruck von Gefühlen / Bedürfnissen / Impulsen und ist somit auch ein Mittel nonverbaler Kommunikation und Interaktion mit anderen. Patienten können dabei spielerisch eigene Wege entdecken oder neue Umgangsformen ausprobieren. Der Musik kommt dabei eine emotional unterstützende Wirkung zu.
Im Rahmen der Ergotherapie können die Patienten im nonverbalen Bereich ihre Erfahrungen erweitern. Die Mitarbeit in den ergotherapeutischen Materialgruppen Ton, Holz / Peddigrohr und Malen erlaubt es, neue Fertigkeiten zu erwerben, kreativ tätig zu werden und nonverbal ein authentisches Bild von sich abzugeben.
Zur Behandlung von kognitiven Defiziten steht ein computergestütztes Hirnleistungstraining zur Verfügung.
Spezielle (neurologische) Bewegungsdefizite werden in der motorisch-funktionellen Einzel-Ergotherapie gezielt behandelt.
Wo Worte aufhören, fängt Musik manchmal erst an.
In der Musiktherapie besteht die Möglichkeit, ohne musikalische Vorerfahrungen, Zugänge zu sich selbst, seinen Gefühlen und zu einem aktiven Medium zu finden. In der Kleingruppe werden Klänge und Instrumente erforscht und ins Spiel gebracht.
Mehrmals in der Woche gibt es Singangebote. In der Gruppe werden kurze Circle Songs gesungen, die sich leicht erlernen lassen und die Themen Selbstaktivierung und Selbstfürsorge aufgreifen.
Die Soziotherapie bietet u. a. Hilfe bei Klärung und Bewältigung von beruflichen, rechtlichen und finanziellen Schwierigkeiten sowie Wohnungsproblemen. Dies erfolgt nach dem Prinzip: „Hilfe zur Selbsthilfe”.
Schwerpunkte der Soziotherapie: