Die Ursachen, mit dem Glücksspiel anzufangen, können vielfältig sein: Stress bei der Arbeit, mangelnder sozialer Anschluss, Langeweile, Hoffnung auf hohe Geldsummen und viele mehr. Gemeinsam ist ihnen meist der Wunsch nach Alltagsflucht und Nervenkitzel. Doch aus einem einmalig geplanten Spieleinsatz kann schnell der Wunsch nach weiteren Spielen entstehen. Ist dieses Verlangen erst einmal entstanden, kann es schnell in die Spielsucht münden.
Denn geringe Geldeinsätze lassen die Freude über unerwartete Gewinne umso größer erscheinen. Die Spieldauer und -einsätze nehmen zu, um vergleichbare Glücksgefühle zu erhalten. Verluste häufen sich an. Eine rasante Aufholjagd soll das wachsende Minus ausgleichen. Niederlagen werden äußeren Umständen zugeschrieben, Gewinne den eigenen Fähigkeiten. Die Hoffnung auf den großen Gewinn wird durch abergläubische Überzeugungen und Handlungen aufrechterhalten.
Konflikte mit nahen Angehörigen, Freunden und Arbeitskollegen nehmen durch diese Ursachen der Spielsucht zu, Schuldenlast und Geldbeschaffung erhöhen den Stress. Das Glücksspielen gleicht einer verzweifelten Flucht hinein in die Scheinwelt der unbesiegbaren „Glücksritter“, um zumindest kurzfristig „abschalten“ zu können oder die Rolle des „großen Gewinners“ einzunehmen. Das unwiderstehliche Spielverlangen, Illusionen über die Kontrollierbarkeit des Spiels, Selbstisolation und die Einschränkung alternativer Erlebnismöglichkeiten bilden einen Teufelskreis der Selbstzerstörung. Der Betroffene verliert alle Hoffnung, sein Leben noch meistern zu können.
Vorhandene Probleme und Konflikte werden nicht gelöst, sondern türmen sich immer weiter auf und werden durch die Geldverluste beim Spielen noch verschlimmert. Ausreden werden erfunden, um das Spielen zu verheimlichen und um unangenehme Tatsachen und Folgen der Spielsucht zu verbergen. Es kann auch zu Betrug und anderen unredlichen Handlungen zur Geldbeschaffung kommen. Das Vertrauen anderer Menschen geht zunehmend verloren, Einsamkeit und Verzweiflung breiten sich aus.
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