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Ein spezialisiertes Therapieprogramm der Abteilung Rheumatologie
Covid-19 ist eine durch das Virus SARS-CoV-2 verursachte Erkrankung, welche seit Ende 2019 weltweit pandemisch auftritt.
Der akute Verlauf der Erkrankung, der bis zu 4 Wochen beträgt, betrifft insbesondere das Atemwegssystem und lässt sich gemäß Robert Koch Institut in vier Schweregrade einteilen:
Zum akuten Verlauf gibt es für die Phase nach überstandener bzw. abklingender Akuterkrankung inzwischen eine einheitliche medizinische Definition. Long Covid ist der Oberbegriff für die subakute Covid Phase und das Post Covid-Syndrom.
Einschränkungen und Gesundheitsstörungenn, die – meist nach schwerem oder kritischem Verlauf – unmittelbar im Anschluss in der Phase der Rekonvaleszenz (meist bis 12 Wochen nach Beginn der Erkrankung) bestehen.
Abhängig von der Schwere der akuten Erkrankung kann dieser Zeitraum jedoch auch deutlich länger sein und auch Monate betragen.
Ein breites Bild an Symptomen und Gesundheitsstörungen, die im Verlauf der Krankheit oder einige Zeit (bei einigen Patienten nicht früher als 12 Wochen) nach initialer, mittlerweile überstandener Erkrankung auftreten. Charakteristisch ist hierbei, dass der akute Verlauf häufig mild oder moderat war und/oder eine Phase der zwischenzeitlichen Besserung erfolgt ist. Das Long-Covid-Syndrom präsentiert sich in der Regel mit Clustern von Symptomen, die sich oft überschneiden, die im Laufe der Zeit fluktuieren und sich verändern können und jedes System im Körper betreffen können.
Das Long-Covid-Syndrom hat eine große Bandbreite an möglicher Symptomatik.
Das führende Symptom ist die chronische Fatique, charakterisiert durch Müdigkeit und Belastungsintoleranz, jedoch werden auch vielfältige neurologische Symptome (Geruchs- und Geschmacksstörungen, Kopfschmerzen, Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwäche, Wortfindungsstörungen und Polyneuropathie) beschrieben.
Zudem können depressive Zustände, Angststörungen, Schlafstörungen, Schwindelanfälle und multiple Schmerzzustände (insbesondere Muskel- und Gelenkbeschwerden) sowie weitere psychologische Störungen auftreten.
Eine postinfektiöse Fatigue-Symptomatik tritt häufig nach Viruserkrankungen auf (z. B. Ebstein-Barr-Virus, SARS-CoV-1-Virus, Coxsackie Viren). Neben der körperlichen und mentalen Erschöpfung leiden Patienten mit Fatigue häufig unter:
Insgesamt sind Frauen häufiger als Männer und internistisch jüngere (20-50 Jahre) häufiger als ältere Menschen betroffen. Häufig ist die postvirale Fatigue-Symptomatik harmlos und sistiert spontan innerhalb von Tagen bis Wochen nach der Infektion. Bei einer Beschwerdepersistenz über Monate hinweg, insbesondere über 6 Monate hinaus spricht man von einem chronischen Fatigue-Syndrom (CFS). Die Symptomatik und Schwere der akuten Infektion hat hierbei keinen Einfluss auf die Entwicklung einer chronischen Fatigue.
In den vergangenen zwei Jahren der Corona-Pandemie haben unsere Ärzte und Therapeuten aller MEDIAN Kliniken die Erfahrungen und Kenntnisse aus Beobachtungen und detaillierten Behandlungsergebnissen gesammelt. Die gesammelten Daten wurden anschließend im Medical Board Long Covid, das aus Fachkräften aus den Fachkliniken für Pneumologie, Orthopädie, Neurologie, Innere Medizin, Kardiologie und Psychosomatik besteht, analysiert und spezielle Therapiemaßnahmen für Long Covid erarbeitet.
Die MEDIAN Fontana Klinik Bad Liebenwerda Abteilung für Rheumatologie bietet ein spezialisiertes Therapieprogramm für Long Covid Patienten an. Die führenden Symptome wie Müdigkeit, Leistungsschwäche (Fatigue), Gelenk und Weichteilschmerzen, Vergesslichkeit, Konzentrationsstörungen können mit einem Gruppenkonzept unter ärztlicher und psychologischer Leitung mit einem komplexen, multimodalen Therapieansatz erfolgreich angegangen werden.
Eine erste ärztliche Untersuchung erfolgt am Aufnahmetag in der Klinik, um Organfunktionsstörungen nach COVID-19 auszuschließen. Bei anhaltenden Beschwerden sollten gezielte symptomorientierte Untersuchungen erfolgen.
Übergeordnetes Ziel der Long COVID-Rehabilitation ist die Wiederherstellung und Sicherung der Teilhabe, definiert als Integration in Beruf, Familie und Privatleben sowie die Erhaltung der Selbstständigkeit, nach überstandener Corona-Erkrankung. Der Behandlungsansatz der Long COVID-Rehabilitation berücksichtigt daher die umfassenden somatischen, neurologischen und psychischen wie auch sozialen Beeinträchtigungen der Betroffenen durch die individuellen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie im Rahmen des biopsychosozialen ICF-bezogenen Krankheitsmodells, um einen bestmöglichen Rehabilitationserfolg auch im Sinne der ungestörten Teilhabe am gesellschaftlichen und beruflichen Leben zu erreichen.
Da die Symptome nach COVID sehr unterschiedlich sind, ist ein interdisziplinärer und individueller Behandlungsansatz notwendig. Jeder Patient erhält ein auf sich zugeschnittenen Therapieplan, der je nach Entwicklung des Patienten durch das interdisziplinäre Team ergänzt oder umstruktiert werden kann.
Atemphysiotherapie
Körperliches Training
Physikalische Maßnahmen
Ergotherapie
Psychotherapeutische Maßnahmen
Neurologische Maßmahmen
Patienten mit anhaltenden Symptomen nach durchgemachter Covid-19-Erkrankung profitieren nach derzeitiger Evidenz deutlich von einer interdisziplinieren Rehabilitationsbehandlung
Die Rehabilitationsdauer hängt insgesamt vom Gesundheitszustand des jeweiligen Patienten ab - zwischen mindestens 3 Wochen bis zu 5 Wochen bei Patienten mit Fatigue-Symptomen.
Die Aufnahmeindikation umfasst die überstandene Covid-19-Erkrankung mit Nachweis der wiedererlangten Erregerfreiheit sowie die prinzipielle Rehafähigkeit. Stellen Sie mithilfe Ihres Haus- oder Facharztes bzs. des Sozialdienstes im Krankenhaus einen Antrag bei Ihrem Kostenträger.
Auf unserer Website zum Thema Long Covid veröffentlichen wir Informationen für Fachpersonal sowie Betroffene.