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Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) haben in den letzten Jahren auch im Kindes- und Jugendlichenalter zugenommen. Dazu gehören v.a. Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.
CED sind wiederholt auftretende oder permanente chronische Entzündungsprozesse in der Wand des Dünn- und Dickdarms. Sie gehen mit blutigen, durchfälligen Stühlen und Koliken einher und beeinträchtigen die körperliche Entwicklung. Das allgemeine Wohlbefinden ist nachhaltig gestört.
Bei der Colitis ulcerosa beschränkt sich der Entzündungsprozess auf die Schleimhaut von Mast- und Dickdarm. Typisch sind geschwürartige Defekte. Die Ursache der Krankheit ist unbekannt.
Morbus Crohn kann den gesamten Magen-Darm-Trakt befallen, die Endabschnitte des Dünndarms und die oberen Anteile des Dickdarms sind bevorzugt betroffen. Man findet leicht blutende Granulome in der Darmschleimhaut. Typisch ist die Ausbildung von Fisteln in benachbarten Organen oder nach außen. Die Krankheit wird den Autoimmunkrankheiten zugeordnet (Bildung von Abwehrkörpern gegen körpereigenes Gewebe).
Eine psychosomatische Komponente wird gerade bei Morbus Crohn angenommen.
Häufige Begleiterkrankungen betreffen die Gelenke (Arthritis) und Entzündungen der Augen (Uveitis).
Unspezifische CED lassen sich keinem eindeutigen Krankheitsbild zuordnen. Mitunter liegen Nahrungsmittelunverträglichkeiten vor.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen führen oft zu erheblichen Einschränkungen der körperlichen Belastbarkeit, psychoemotionalen Belastungen und beeinträchtigen das Selbstwertgefühl nachhaltig.
Was wir für betroffene Kinder und Jugendliche tun
Eine unserer wichtigsten Aufgaben sehen wir darin
Hierbei erweist sich auch die Rehabilitation innerhalb einer Gruppe Gleichaltriger, in der ein gegenseitiger Wissens- und Erfahrungsaustausch möglich ist, als hilfreich.
Zu Beginn der Rehabilitation steht die ausführliche Erhebung der persönlichen Krankheitsgeschichte, aktuell bestehender Beschwerden oder Einschränkungen. Vorliegende Befunde werden aktualisiert und ergänzt. Gemeinsam mit den Patienten und/oder Eltern werden individuelle Ziele vereinbart.
Einen hohen Stellenwert nimmt die psychologische Begleitung der Kinder und Jugendlichen bzw. der begleitenden Eltern ein. Ziele der Gruppengespräche sind vorrangig
Darüber hinaus werden bei Bedarf psychologische Einzelgespräche sowie Kriseninterventionen veranlasst, um individuelle psychosoziale Belastungsfaktoren abzuklären und ggf. bei deren Bewältigung zu unterstützen.
Um den oft schwer verlaufenden Krankheitsprozess günstig zu beeinflussen, wird ein auf die individuelle Belastbarkeit abgestimmtes Therapiekonzept erstellt, welches neben Entspannungsverfahren auch allgemein roborierende und konditionierende Maßnahmen umfasst. Dazu sind vielfältige Behandlungen wie Kneipp-Anwendungen, Schwimmen und verschiedene sportliche Aktivitäten geeignet.
Konsiliarisch erfolgt die Mitbetreuung und Schulung unserer Patienten durch einen erfahrenen Kindergastroenterologen.
Während der indikationsspezifischen Schulungen werden die Kinder und Jugendlichen sowie die begleitenden Eltern umfassend über die Krankheitsbilder und die verschiedenen Therapieoptionen im Schub und zur Remissionserhaltung informiert. Dabei spielen auch die Beratung zur alltäglichen Lebensgestaltung, Stressbewältigung und Hygienemaßnahmen eine große Rolle. Im Rahmen von Ernährungsberatungen und Lehrküchen werden Grundlagen einer gesunden Ernährung vermittelt und spezielle Empfehlungen bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten gegeben.
Mittels der individuellen Leistungsfähigkeit angepassten Sportangebote und Rekreationstherapie, insbesondere in der Gruppe, wird neben der Verbesserung der Kondition eine positive Körperwahrnehmung gefördert. Die Kinder und Jugendlichem werden hierbei von erfahrenen Krankengymnasten, Sportlehrern und unserer Motopädin angeleitet.
Allgemeine Maßnahmen zur körperlichen Stärkung unterstützen die Steigerung der Infekt- und Immunabwehr und können zur Stabilisierung des Gesundheitszustandes und Verbesserung des Krankheitsverlaufes beitragen.
Im Rahmen der Sozialberatung werden Unterstützungsmöglichkeiten zur Bewältigung des Schulalltages und zur beruflichen Orientierung aufgezeigt, über Hilfsangebote informiert bis hin zu konkreten Hilfestellungen und Vermittlung von individuellen Beratungen am Heimatort.Ihre Tochter/Ihr Sohn ist bei uns in den besten Händen – wir freuen uns auf Ihr Kommen.