Rheuma
Rheuma bei Kindern und Jugendlichen
Rheuma bei Kindern und Jugendlichen
Rheumatische Erkrankungen gehören zu den sogenannten Autoimmunkrankheiten und zeigen sich vor allem als akute und chronische Entzündungsprozesse an verschiedenen Gelenken. Bei selteneren systemischen Verlaufsformen können die Haut, Muskelgewebe, Sehnen und verschiedene innere Organe mitbeteiligt sein. Einige Rheumaformen gehen mit charakteristischen Augenschädigungen einher. Die häufigste chronische rheumatische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter ist die chronische juvenile idiopathische Arthritis (JIA). Die betroffenen Kinder sind durch bestehende Schmerzen und die daraus resultierenden Bewegungseinschränkungen in ihrer Lebensqualität und Teilhabe oft erheblich beeinträchtigt.
Was wir für betroffene Kinder und Jugendliche tun
Hauptanliegen der stationären Behandlung ist es, bestehende Schmerzen unserer Patienten zu beseitigen bzw. zu reduzieren. Dazu können neben medikamentösen Therapien auch Kälteanwendungen, die Nutzung von Therapiefahrrädern sowie das Erlernen von Entspannungsverfahren beitragen. Im Rahmen der individuellen Krankengymnastik soll mit gezielten Behandlungen eine Verbesserung oder Wiederherstellung der Beweglichkeit der Gelenke erreicht werden.
Bei der Ergotherapie erfolgt ein funktionelles Training, um die Gelenkfunktionen durch Mobilisation, Muskelkräftigung und Schulung der Bewegungskoordination aufrechtzuerhalten. Dabei wird der achsengerechte und schonende Einsatz der Gelenke trainiert sowie der Einsatz von Hilfsmitteln demonstriert und geübt.
Unser ganzheitliches Konzept schließt auch die psychologische Unterstützung der Kinder und Jugendlichen sowie von begleitenden Eltern ein. Kontakt zu Gleichaltrigen, gleich betroffenen Kindern und Jugendlichen stärkt das Selbstbewusstsein und hilft dabei, notwendige Therapien besser zu akzeptieren.
Die Mitaufnahme von Begleitpersonen erlaubt es, auch diese in der Behandlung zu schulen und damit die Umsetzung der notwendigen Therapie im häuslichen Lebensbereich zu erleichtern.
Ergänzend können je nach Erfordernis Massagen, Fangopackungen sowie allgemeintherapeutische und konditionierende Maßnahmen verordnet werden. Dazu gehören vielfältige Behandlungen wie Kneipp-Anwendungen, Schwimmen und verschiedene sportliche Aktivitäten.
Unser multiprofessionelles Team aus Ärzten, Kinderkrankenschwestern, Diätassistentinnen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Motopäden, Pädagogen, Psychologen und Sozialpädagogen kümmert sich gemeinsam um unsere Patienten und die Umsetzung der individuell erstellten Therapiepläne. Konsiliarisch erfolgt die Mitbetreuung und Schulung unserer Patienten durch einen erfahrenen Kinderrheumatologen.
Schulungen zum Krankheitsbild tragen dazu bei, Ängste abzubauen und mit der Erkrankung besser umgehen zu können. In der Diskussion mit gleich erkrankten Menschen werden soziale Probleme bewältigt und eigene Zukunftsvorstellungen entwickelt.
Während der Rheumaschulungen werden die Kinder und Jugendlichen sowie die begleitenden Eltern umfassend über die verschiedenen Krankheitsbilder und die Therapieoptionen im Schub und zur Remissionserhaltung informiert. Ebenso erfolgen Beratungen zu Krankengymnastik und Ergotherapie, zu Hilfsmitteln und zur alltäglichen Lebensgestaltung.
Im Rahmen der Sozialberatung werden Unterstützungsmöglichkeiten zur Bewältigung des Schulalltages und zur beruflichen Orientierung aufgezeigt, über Hilfsangebote informiert bis hin zu konkreten Hilfestellungen und Vermittlung von individuellen Beratungen am Heimatort.
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