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Die Vielgestaltigkeit der Angststörungen
Angststörungen sind – ebenso wie Depressionen – eine sehr häufige Form der psychischen Erkrankung. Dabei können Angststörungen in sehr unterschiedlichen Formen auftreten:
Zu spüren sind die Angstgefühle auf der psychischen Ebene, u.a. in dem Gefühl der Bedrohung und des Ausgeliefertseins, auf der körperlichen Ebene, z.B. durch Herzrasen, Engegefühl in der Brust, rasche Atmung, Schwindel oder Schwitzen. Elementarer Teil der Angst ist die Vermeidung dessen, was die Angst hervorrufen könnte: Sei es die Menschenmenge, ein Fest oder das Autofahren. Dadurch werden Menschen mit Angst nach einer Weile immer weiter in ihrem Lebens- und Aktionsradius eingeschränkt und leiden darunter oft erheblich. Depressive Verstimmungen sind daher ein häufiger Begleiter der Angst.
In der psychotherapeutischen Behandlung werden verschiedene Strategien integriert, um die Symptomatik positiv zu beeinflussen:
Mit dem psychodynamisch-systemischen Ansatz werden unbewusste Motive und die Angst fördernde Glaubenssätze herausgearbeitet und anhand der lebensgeschichtlichen Entwicklung besser verstanden. Diese werden, zusammen mit Problemen der aktuellen Lebenssituation und der bestehenden Beziehungen, bearbeitet. Zusätzlich werden die vorhandenen Fähigkeiten (Ressourcen) der Betroffenen aktiviert und gestärkt.
Mit dem verhaltenstherapeutischen und psychoedukativen Ansatz werden Fähigkeiten zur Angstbewältigung (Selbstmanagement) und zum besseren Zurechtkommen in sozialen Situationen (soziale Handlungskompetenz) gefördert.
In der verhaltenstherapeutisch orientierten Angstbewältigungsgruppe wird über die Entstehung und Aufrechterhaltung von Angstgefühlen und über die zugrunde liegenden physiologischen Abläufe informiert, aktive Beeinflussungsmöglichkeiten werden eingeübt. Ein Angstexpositionstraining (gezielte Konfrontation mit einer angstauslösenden Situation) wird bei spezifischen Phobien in Abstimmung mit den Patient/innen durchgeführt.
In den Einzelgesprächen wird je nach Indikation der Schwerpunkt auf die individuellen lebensgeschichtlichen Entstehungsbedingungen gelegt bzw. ein Angstbewältigungstraining intensiver vorbereitet und durchgeführt. In körperorientierter Gruppentherapie besteht die Möglichkeit, an der Verbesserung der Körperwahrnehmung und eines positiven Selbstwerterlebens zu arbeiten.
Als Entspannungsverfahren wird vorrangig die Muskelrelaxation nach Jacobson erlernt, um Einfluss auf die vegetativ gesteuerten Körperreaktionen nehmen zu können.
Physikalische Maßnahmen (Ergometertraining, Gymnastik, Fitness, Schwimmen) dienen dem Wiedergewinnen von Zutrauen in die eigenen Körperfunktionen und dem Aufbau körperlicher Leistungsfähigkeit.