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Die Inzidenzzahlen sind noch relativ niedrig, die Pandemie aber ist noch lange nicht vorbei. Rund 3,6 Millionen Menschen in Deutschland gelten mittlerweile als „genesen“. Gesund fühlt sich aber rund jeder Zehnte trotzdem nicht. Grund dafür ist das Long-Covid-Syndrom, ein großes Spektrum von Langzeit-Auswirkungen der Covid-19-Erkrankung, die von Kurzatmigkeit, chronischer Müdigkeit, Gedächtnisstörungen und Depressionen bis zu Ängsten und Schmerzen reichen. Um die geschätzt 370.000 betroffenen Menschen zu unterstützen, hat MEDIAN, der deutschlandweit größte Anbieter von Rehabilitationsleistungen, jetzt die Initiative ergriffen und eine bundesweite Selbsthilfegruppe für Long-Covid-Betroffene ins Leben gerufen. Unterstützt wird das Projekt vom Landesverband Sachsen für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen e. V. (LVS/PR).
„Wir wollen nicht nur unsere Expertise aus mittlerweile mehr als 2.000 Behandlungen in diesem Forum teilen, sondern auch den betroffenen Menschen ermöglichen, sich gegenseitig zuzuhören und zu helfen“, erklärt Initiator Dr. med. Christoph Altmann MBA, Chefarzt der Klinik für Herz-Kreislauf-Erkrankungen der MEDIAN Klinik Bad Gottleuba. In die gleiche Richtung geht auch Michael Schäfer, Geschäftsführer der LVS/PR, der zusammen mit Dr. Altmann die Idee entwickelte: „Wir wollen einen niedrigschwelligen Zugang zur Hilfe schaffen für alle, die sich mit ihren Fragen und Problemen nicht zum Arzt trauen oder deren Symptome verharmlost und belächelt werden.“
Informationen und Kontakte zählen
Das Auftakttreffen am 30. Juni – online als Zoom-Videokonferenz mit 38 Teilnehmenden – zeigte anhand von Erfahrungsberichten, einer Diskussionsrunde und umfangreichen Informationen, wie wichtig es ist, Betroffene jetzt nicht allein zu lassen. „Wir wollen einen Informationsaustausch erreichen, der Betroffenen und Angehörigen die Möglichkeit gibt, Kontakte zu knüpfen und ihr Wissen über die Erkrankung und ihre Symptome zu teilen“, so Dr. med. Jördis Frommhold, Chefärztin für Atemwegserkrankungen der MEDIAN Klinik Heiligendamm, die sich als Expertin bundesweit einen Namen gemacht hat. „Vorträge und Diskussionen zu krankheitsspezifischen Symptomen und aktuellen Behandlungsansätzen werden auch in Zukunft zum Programm der Selbsthilfe-Treffen gehören. Wir sind stolz, bereits in der ersten Sitzung so viel bewegt zu haben“, freut sich Dr. med. Per Otto Schüller, Chefarzt der Abteilungen Kardiologie und Pneumologie an der MEDIAN Klinik Flechtingen, der zusammen mit Dr. Frommhold und Dr. Altmann beim ersten Treffen referierte.
Bereits dritte Long Covid-Initiative von MEDIAN
MEDIAN ergreift mit der Selbsthilfegruppe bereits zum dritten Mal die Initiative, um die Langzeitfolgen von Covid-19 zu bewältigen. So entstand im Mai dieses Jahres das Medical Board Long Covid, ein Expertengremium aus Chefärztinnen und -ärzten führender Kliniken, dessen Sprecher Dr. Frommhold und Dr. Schüller sind. Ziel ist es, das Wissen zu Langzeitfolgen zusammenzutragen und so die Rehabilitation zu optimieren. Die Mediziner analysieren wöchentlich Behandlungsergebnisse und kombinieren dabei Erkenntnisse aus den Fachkliniken für Pneumologie, Orthopädie, Neurologie, Innere Medizin, Kardiologie und Psychosomatik. Auch Daten und Ergebnisse aus Großbritannien fließen ein, wo sich MEDIAN im Prozess der Integration des Klinikbetreibers Priory befindet. Es folgte der Launch der Website www.long-covid.de: Sie veröffentlicht umfangreiche Informationen zu Langzeitfolgen der Erkrankung und stellt das Wissen von MEDIAN allen Ärzten, Kliniken, Therapeuten und Patienten zur Verfügung mit dem Ziel, die Behandlung von Long Covid in Deutschland zu verbessern. Die bundesweite Selbsthilfegruppe soll nun als dritte Säule den direkten Austausch von Betroffenen und Angehörigen fördern. Das nächste Treffen ist in Planung. Interessierte finden Infos und Kontakte auf der Website in der Rubrik „Für Betroffene / Selbsthilfegruppe“.
Frühzeitig Behandlungskonzepte entwickelt
MEDIAN hat sich bereits früh mit vier Reha-Konzepten an der Bewältigung der Pandemie beteiligt: einer spezifischen pneumologischen, einer interdisziplinären, einer psychosomatischen sowie einer Sucht-Post-Corona-Rehabilitation. Sie werden einheitlich in allen Kliniken mit entsprechenden Fachgebieten angeboten. Der Behandlungsansatz berücksichtigt in allen Fällen die umfassenden somatischen, neurologischen, psychischen und sozialen Beeinträchtigungen der Betroffenen durch die individuellen und gesellschaftlichen Folgen der Pandemie, um einen bestmöglichen Rehabilitationserfolg auch im Sinne der Teilhabe am gesellschaftlichen und beruflichen Leben zu erreichen. Die hierbei gesammelten Erfahrungen sind in diesem Jahr auch in die Entwicklung eines speziellen Long Covid-Reha-Konzepts eingeflossen, das den interdisziplinären und individuellen Ansatz bei der Behandlung hervorhebt.