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MEDIAN Kliniken kritisieren: Unsachgemäße Entscheidung des Gesundheitsamtes gegen RKI-Richtlinien gefährdet Patientenwohl

Gesundheitsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge verhängt aufgrund von zwei B.1.1.7.-Fällen Quarantäne für gesamte MEDIAN Klinik Bad Gottleuba. Aufnahmestopp und Abreiseverbot bis auf Weiteres. Klinik für Orthopädie steht durch überzogene Quarantäne-Anordnung ohne Ärzte da – Patientenwohl gefährdet.

Die MEDIAN Kliniken, Deutschlands größter privater Betreiber von Rehabilitationseinrichtungen, sehen das Wohl ihrer Patienten am Standort Bad Gottleuba durch einen Bescheid des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Gefahr. „Diese unsachgemäße und völlig überzogene Entscheidung des Gesundheitsamtes widerspricht nicht nur den Richtlinien des Robert Koch-Instituts, sondern gefährdet das Wohl der Patientinnen und Patienten, die sich derzeit in der Klinik befinden“, sagt Dr. André M. Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung von MEDIAN (CEO). „Wir werden das nicht hinnehmen und gehen im einstweiligen Rechtsschutz gegen den Bescheid vor.“

Nachdem bei zwei Patientinnen der Klinik in der vergangenen Woche eine Infektion mit der sogenannten britischen Variante des Corona-Virus festgestellt worden war, wurde ein Aufnahmestopp für das gesamte Haus verhängt und Patienten, die sich derzeit dort zur Rehabilitation befinden, die Abreise untersagt. Betroffen sind neben den Kliniken für Orthopädie und für Psychosomatik auch die Gastroenterologie, die Kardiologie sowie die Klinik für Kinder und Jugendliche.

Ärzte in Quarantäne geschickt – trotz negativer Tests

Darüber hinaus wurden acht von neun Orthopäden des Hauses als Kontaktpersonen einer vermeintlich ebenfalls mit der Virus-Variante infizierten Kollegin in häusliche Quarantäne geschickt. Inzwischen ist klar: Die Medizinerin ist zwar Corona-positiv, eine Infektion mit der ansteckenderen Virusform B1.1.7. liegt aber nicht vor – und die acht Kollegen sind allesamt negativ getestet. „Wir haben hier mehr als 100 orthopädische Patienten, die dringend medizinischer Behandlung bedürfen“, so Dr. Schmidt. „Wie sollen wir unter diesen Voraussetzungen unserem Versorgungsauftrag und unserer Verantwortung gegenüber den Rehabilitanden gerecht werden? Das RKI empfiehlt, selbst positive Ärzte ohne Symptome zum Wohl der Patienten arbeiten zu lassen – und hier schickt das Gesundheitsamt mal eben alle nach Hause, obwohl die Tests negativ waren.“

Die beiden infizierten Patientinnen haben die MEDIAN Klinik Bad Gottleuba bereits am Tag des Testergebnisses Anfang vergangener Woche verlassen. Das Gesundheitsamt hat seither alle mehr als 300 Klinikmitarbeitenden getestet. Nach den bisher bekannten Ergebnissen wurden lediglich drei weitere infizierte Beschäftigte ermittelt, die aber nicht die Virus-Variante aufwiesen. Rund 400 Patienten werden in dieser Woche nach und nach ebenfalls getestet. „Die MEDIAN Kliniken haben ihre ohnehin hohen Schutz- und Hygienemaßnahmen seit Beginn der Pandemie massiv verstärkt und arbeiten an vielen unserer bundesweit rund 120 Standorte mit den Gesundheitsämtern Hand in Hand für eine sichere Rehabilitation auch in Pandemiezeiten“, sagt der MEDIAN CEO. „Auch für uns hat der Schutz der Patienten und Beschäftigten vor Covid-19 oberste Priorität. Dies muss jedoch mit Verstand und Augenmaß geschehen – andernfalls überwiegt der angerichtete Schaden den vermeintlichen Nutzen um ein Vielfaches.“

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