Wir freuen uns auf Ihren Anruf unter:
Über unser Therapiekonzept
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen können in jedem Lebensalter auftreten und sowohl durch den chronischen Verlauf als auch durch die oft notwendigen Medikamente mit ihren Nebenwirkungen Störungen der körperlichen und psychischen Entwicklung hervorrufen.
Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, ursprünglich eher dem Erwachsenenalter zugeordnet, werden zunehmend auch im Kindesalter diagnostiziert. So sind etwa 25 % aller Neuerkrankten an Morbus Crohn jünger als 20 Jahre, und auch bei der Colitis ulcerosa treten 15–40 % aller Neuerkrankungen vor dem 20. Geburtstag auf, wobei ein Häufigkeitsgipfel zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr zu finden ist.
Auch der Verlauf der Erkrankung wird bei Kindern oft schwerer beschrieben als bei Erwachsenen. Sowohl die Colitis ulcerosa als auch der Morbus Crohn sind chronische Erkrankungen, die schubweise mit Phasen der Krankheitsaktivität und Phasen der Remission verlaufen und die Betroffenen über lange Zeit begleiten. Dies kann zu Einschränkungen der beruflichen und psychosozialen Entwicklung führen.
Innerhalb der multifaktoriellen Krankheitsgenese, aber auch bei der Beeinflussung des Verlaufs der chronischen Erkrankung spielen psychische Faktoren eine entscheidende Rolle. Belastungssituationen bei Krankheitsschüben und diagnostischen Maßnahmen, Misserfolgserlebnisse beim Scheitern von Therapieversuchen, Probleme bei der Alltagsbewältigung, Einschränkungen im Sport- und Freizeitbereich, Auswirkungen auf die körperliche Attraktivität und soziale Isolation führen bei den erkrankten Kindern und Jugendlichen zu schweren psychischen Belastungen. Oft ist auch die gesamte Familie durch die chronische Erkrankung betroffen.
Für den Tages- und Therapieablauf sorgen Erzieher und Kinderkrankenschwestern rund um die Uhr. Konsiliarisch stehen uns die Chefärzte der übrigen Kliniken und die Wundsprechstunde der MEDIAN Klinik Bad Gottleuba zur Verfügung.
Chronische Erkrankungen stellen aufgrund ihrer Dauerhaftigkeit eine besondere Herausforderung für die betroffenen Kinder und Jugendlichen dar. Die Erkrankung kann im Widerspruch zu den entwicklungsbedingten Lebensaufgaben stehen und aus diesem Grund zu Ablehnung und Ignoranz führen. Dann liegt die besondere Sorge um die Gesundheit der Kinder allein bei den Eltern, die aber nur über eingeschränkte Möglichkeiten der Einflussnahme gegenüber den heranwachsenden Kindern verfügen.
Wir bieten diesen Kindern und Jugendlichen Hilfen an, um altersgerecht die Verantwortung für die eigene Erkrankung übernehmen zu können. Dies geschieht zum einen über einen Perspektivwechsel auf die eigene Erkrankung und ihre Wirkung auf die Fähigkeiten des Betroffenen, in angemessene soziale Kontakte zu treten. Indem Kinder und Jugendliche andere Menschen kennenlernen, die sich ebenfalls mit „Sorgenkindern" auseinandersetzen müssen, wird das Erleben des eigenen Defizits relativiert. Zum anderen wird ein adäquater Umgang mit der Erkrankung gefördert, indem bei gelungener Bewältigung Handlungs- und Entwicklungsmöglichkeiten aufgedeckt werden.