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MEDIAN Klinik Berus Fachkrankenhaus - Traumafolgeerkrankungen

Schreck-, Schock- oder akute Belastungsreaktionen in Verbindung mit körperlichen Stressreaktionen wie Herzklopfen, Herzrasen, Schwitzen usw. kennen die meisten von uns aus dem Alltag (z.B. bei einem Unfall oder einer plötzlichen Verletzung). Im Unterschied dazu liegt eine behandlungsbedürftige posttraumatische Belastungsstörung dann vor,

  • wenn eine Person ein traumatisches Ereignis mit Todesbedrohung bzw. ernsthafter Verletzung von sich selbst oder anderen Menschen erlebt hat und darauf mit intensiver Furcht, Hilflosigkeit oder Schrecken reagiert (z.B. bei Katastrophen, Unfällen, Kriegserlebnissen, Gewalterfahrungen oder sexuellem Missbrauch)
  • wenn sich der/dem Betroffenen zudem immer wieder Erinnerungen an das erlebte Trauma aufdrängen und es zu Albträumen, Nachhallerinnerungen usw. kommt
  • wenn die/der Betroffene Gedanken, Gefühle und andere auslösende Situationen, die an das erlebte Trauma erinnern, vermeidet; dies kann zu Interesseverlust, Lustlosigkeit, gefühlsmäßiger Abstumpfung und Perspektivlosigkeit führen
  • wenn die/der Betroffene schließlich noch unter einer ständigen Übererregung leidet, z.B. bei Schlafstörungen, erhöhter Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Schreckhaftigkeit
  • wenn die o.g. Kriterien länger als einen Monat andauern und den Betroffenen im Alltag stark beeinträchtigten

Grundsätzlich handelt es sich bei dem Wechsel von Erinnern und Verdrängen extrem belastender Erlebnisse um einen normalen Verarbeitungsprozess, der vor neuen Traumata schützen und es ermöglichen soll, mit den erlebten Belastungen weiterzuleben.

Dieser Bewältigungsprozess kann durch verschiedene Faktoren erschwert oder gestört werden:

  • Traumaschwere
  • Unerwartetheit des Traumas
  • Unkontrollierbarkeit des Traumas
  • Niedriges und höheres Lebensalter beim Erleben des Traumas
  • Frühere belastende Erfahrungen (z.B. Kindheitserlebnisse)
  • Frühere psychische Störungen (z.B. Ängste und Depressionen)
  • Ungünstiges Bewältigungsverhalten (z.B. fehlende Auseinandersetzung mit den belastenden Erlebnissen)
  • Fehlendes Verständnis und mangelnde Unterstützung durch die soziale Umwelt
  • Rückzug, bis hin zur sozialen Isolation
  • Leistungsabfall und Arbeitsunfähigkeit
  • Angst, Depression oder andere psychische Begleiterkrankungen

Neben der Einzeltherapie mit der Möglichkeit, in einem geschützten, vertrauensvollen Rahmen über die belastenden Erlebnisse zu sprechen und diese zu verarbeiten, werden die Patienten auch in die Angstgruppe eingeplant und erlernen zudem Entspannungsverfahren. Angebote wie meditatives Gestalten oder die Genussgruppe sollen zum Aufbau von positivem Erleben beitragen.

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