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Zehn Jahre im Einsatz für abhängige Menschen

Zehnjähriges Bestehen der MEDIAN Klinik Dormagen

Die MEDIAN Klinik Dormagen feierte am 16. Mai ihr zehnjähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums hatte die Klinik zu einer Fachtagung unter dem Titel „10 Jahre Komorbiditätsbehandlung im Rheinland” eingeladen. Unter den rund 100 Gästen waren auch Vertreter von Kostenträgern und Verbänden, wie Andreas Petermann, Dezernatsleiter der Deutschen Rentenversicherung Bund in Berlin und Dr. Volker Weissinger, Geschäftsführer des Fachverbandes Sucht e.V. Von der Stadt Dormagen war deren stellvertretender Bürgermeister Michael Dries der Einladung gefolgt. Zu Beginn der Veranstaltung zog Chefarzt Günther K. Mainusch eine positive Bilanz der vergangenen Jahre. Die Klinik habe sich durch ihre Expertise insbesondere in der Trauma- und Depressionsbehandlung einen Namen gemacht und sei heute hervorragend positioniert und gut belegt.

Außergewöhnliche Initiative

Mainusch hatte im Jahr 2008 selbst die Initiative ergriffen, die Klinik in Dormagen aufzubauen. Der innovative Ansatz war damals, eine Spezialeinrichtung für Entwöhnungsbehandlungen bei alkoholabhängigen und medikamentenabhängigen Männern und Frauen mit einer wohnortnahen stationären Behandlung in einer Region mit hoher Bevölkerungsdichte zu verwirklichen. Neu im therapeutischen Konzept war, sich auch mit komorbiden Störungen, also Neben- und Begleiterkrankungen bei suchtkranken Menschen zu beschäftigten. Diese sind nach heutigem Wissensstand eher die Regel als die Ausnahme. So leiden Suchtkranke häufiger auch unter Angsterkrankungen, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen oder Traumafolgestörungen. Auch somatische Diagnosen, wie etwa Stoffwechselkrankheiten, Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems, des Verdauungssystems oder Kreislaufsystems, kommen häufiger bei ihnen vor.

Therapeutisches Neuland beschritten

Maßgeblich beteiligt an der therapeutischen Konzeption war seinerzeit auch Oberärztin Dr. (C) Laycen Chuey-Ferrer, die schon zu Beginn ihrer Arbeit in Dormagen einen Schwerpunkt auf die Traumabehandlung und die EMDR Methode legte. EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing (auf Deutsch: Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung). Die Psychotherapieform zur Behandlung von Traumafolgestörungen wurde Ende der 1980er Jahre in den USA entwickelt. Ein zentrales Element ist die Nachverarbeitung der belastenden Erinnerung unter Nutzung bilateraler Stimulation: Die Patientin bzw. der Patient folgt den Fingern der Therapeutin mit den Augen, während diese ihre Hand abwechselnd nach rechts und links bewegt. Diese Stimulation unterstützt nachweislich das Gehirn, die eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren und die belastenden Erinnerungen zu verarbeiten. In Deutschland wird EMDR etwa seit 1991 angewendet.

Hochkarätige Fachvorträge

Folgerichtig lagen auch die Themen der Fachbeiträge am Jubiläumstag rund um diesen therapeutischen Schwerpunkt. So hatte die Klinik Prof. Dr. phil. Johannes Michalak vom Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie II der Universität Witten/Herdecke gewinnen können, der zum Thema „Achtsamkeit, Depression und der Körper“ sprach. Auf besonderes Interesse stieß auch der Fachvortrag von Dr. med. Arne Hoffmann, dem Leiter des EMDR-Instituts Deutschland. Er sprach zum Thema „EMDR als moderner Behandlungsansatz in der stationären Psychotherapie“. „Wir freuen uns, dass wir unseren Gästen zum Jubiläum ein so hochkarätiges Programm anbieten konnten und dass wir als hochspezialisierte Klinik hier in Dormagen stark gefragt sind“, freute sich der kaufmännische Leiter Martin Pieper. „Die MEDIAN Klinik Dormagen ist nicht nur in der Region sondern auch in der Fachwelt anerkannt. Das sind gute Voraussetzungen für die nächsten zehn Jahre.“

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