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Der Anruf des Gesundheitsamtes kam unvermittelt am 3. April, einem Freitag, gegen 14 Uhr, erinnert sich Kai Schramek, Kaufmännischer Leiter der MEDIAN Klinik NRZ Bad Salzuflen. Ob man bis 18 Uhr zwölf Betten für Corona-positive Patienten aus der benachbarten MEDICLIN Rose Klinik in Horn-Bad Meinberg bereitstellen könne? Diese müsse geräumt werden, weil dort rund 80 Patienten sowie zahlreiche Mitarbeitende positiv auf Covid-19 getestet worden seien. Für Kai Schramek war die spontane Hilfe selbstverständlich: „In der Krise müssen wir alle zusammenstehen.“
Nun war höchste Eile geboten. Entschlossen nahm das Team des NRZ – allen voran der Pflegedienst um Leiterin Susanne Kobold – die Herausforderung an, räumte eine Zwölf-Betten-Station innerhalb von zwei Stunden leer und rüstete diese für die Bedürfnisse von Patienten mit Infektionserkrankung um. „Meine Hochachtung vor dieser tollen Gemeinschaftsleistung“, sagt Kai Schramek. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Sascha Donnerstag, Technikchef Ingo Bock und Dr. Stefan Schüth, Chefarzt Innere Medizin, Kardiologie und Pneumologie der Schwesterklinik am Burggraben in Bad Salzuflen, blieb er bis zum Eintreffen der ersten Patienten gegen 21 Uhr vor Ort. Spät in der Nacht folgten dann die letzten von insgesamt neun Patienten, die von den Ärzten der Neurologischen Klinik aufgenommen und von den Pflegekräfte versorgt wurden – erschöpft, aber froh, endlich angekommen zu sein.
Die gute Nachricht: Inzwischen sind alle auf dem Weg der Besserung und die Mehrzahl auch bereits wieder virusfrei, freut sich Kai Schramek.
Auch die Bereitstellung von Beatmungsbetten wird geprüft
Sein Haus prüft außerdem auf Bitten des Gesundheitsamtes die mögliche Bereitstellung von Beatmungsbetten. Da die Klinik unter anderem auf neurologische Frührehabilitation spezialisiert ist, bei der die Patienten zum Teil direkt von der Intensivstation eines Krankenhauses übernommen werden, sind die entsprechende Ausstattung sowie geschultes Personal grundsätzlich vorhanden. „Hier überprüfen wir zeitnah, was wir leisten können“, so der Kaufmännische Leiter.
MEDIAN bereitet sich bereits seit Wochen intensiv auf alle Eventualitäten im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie vor. Ein eigens gegründeter Krisenstab stimmt sich ständig mit den leitenden Hygienikerinnen der Klinikgruppe sowie den Häusern vor Ort ab. Im täglichen Austausch und unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Robert Koch-Instituts sowie der Anordnungen der örtlichen Gesundheitsämter werden sämtliche Schutzvorkehrungen täglich überdacht und bei Bedarf angepasst.
Neues Reha-Konzept für genesene Corona-Patienten
Das zweite Haus unter der Leitung von Kai Schramek, die MEDIAN Klinik am Burggraben Bad Salzuflen, ist mit Chefarzt Dr. Stefan Schüth außerdem am Entwurf eines neuen Reha-Konzepts für genesene Covid-19-Patienten beteiligt, das derzeit den gesundheitspolitischen Entscheidern auf Bundes- und Landesebene vorgestellt wird. Die Behandlung wurde von MEDIAN speziell für Menschen konzipiert, die einen schweren Verlauf der Erkrankung überlebt haben und noch in deutlich geschwächtem Allgemeinzustand, aber nicht mehr isolationspflichtig sind. Behandelt werden körperliche, psychische sowie soziale Beeinträchtigungen infolge der Infektion.
„Wir schließen hier eine Versorgungslücke und können unseren Partnern in den Akut-Kliniken eine sofortige Hilfestellung geben, indem wir Patienten, die eine schwere Corona-Erkrankung überlebt haben, frühzeitig nach Virusfreiheit übernehmen“, fasst Dr. Stefan Schüth den Kerngedanken der neuen Corona-Reha zusammen.
Mehr zum Umgang mit Corona sowie Therapiemöglichkeiten bei MEDIAN auf unseren Webseiten:
median-kliniken.de/patienten-angehoerige/informationen-zu-corona