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Dr. med. Linda Geiger-Kötzler:
Im Rahmen der altersbedingten Involutionsvorgänge kommt es auch zum Altersabbau des Skeletts. Hier spielen eine nachlassende Stoffwechselleistung und eine geringere körperliche Beanspruchung eine Rolle. Darüber hinaus können eine Vielzahl von Faktoren zu einem beschleunigten Knochenabbau im Sinne einer Osteoporose führen. Letztere ist definiert durch eine Abnahme der Kortikalis(=Knochenrinde) dicke, der Anzahl und Stärke der Knochenbälkchen und des Mineralsalzgehaltes. Zu den wichtigsten Faktoren gehören Bewegungsmangel, ein Mangel an Sexualsteroiden, chronische, konsumierende Erkrankungen, Einnahme bestimmter Medikamente, allen voran Corticosteroide, Nikotin- und Alkoholkonsum, Konsum phosphathaltiger Getränke und Lebensmittel, Veranlagung.
Dr. med. Linda Geiger-Kötzler:
Jede zweite heute 50-jährige Frau muss mit einem osteoporosebedingten Knochenbruch rechnen. Der Hauptgrund hierfür ist der stark abfallende Östrogenspiegel nach der Menopause.
Dr. med. Linda Geiger-Kötzler:
- Bewegung, vorzugweise im Freien, mindestens eine Stunde pro Tag. Gesicht und Hände sollen unbedeckt sein (Vitamin D-Bildung). Die Nutzung eines Solariums zur Osteoporoseprophylaxe wird nicht empfohlen.
- Meiden von toxischen Substanzen wie Alkohol und Nikotin sowie phosphathaltiger Limonaden
- Prüfen der Notwendigkeit von Protonenpumpenhemmern (z.B. Pantoprazol)
- Eine Ernährung mit Calcium oder bei Unverträglichkeiten, wie z.B. Laktoseintoleranz Nahrungsergänzungen zuführen
- Vitamin D-Zufuhr (z.B. in fettem Fisch wie Hering), im Winter können Tabletten zur Nahrungsergänzung (z.B. Vigantoletten) eingenommen werden
- frühzeitige Knochendichtemessung und ggf. passgenaue, leitliniengerechte Therapie bei familiärer Häufung und/ oder Risikofaktoren
Dr. med. Linda Geiger-Kötzler:
- Goldstandard der Osteoporosediagnostik ist die Doppelphotonenabsorptionmessung (DXA) an Wirbelsäule und /oder Schenkelhals.
- Sie vereint eine hohe Zuverlässigkeit mit geringer Strahlenbelastung und geringen Kosten im Gegensatz zur quantitativen Computertomographie (QCT), die hinsichtlich ihrer Aussagekraft von Ausnahmen abgesehen vergleichbar, aber teurer und strahlenhygienisch belastender ist. Andere bekannte Methoden wie Ultraschall und/oder Messungen an peripheren Extremitätenknochen sind weniger zuverlässig. Faktoren wie Untergewicht oder ausgeprägte degenerative Veränderungen der Wirbelsäule müssen bei der Interpretation der Messergebnisse berücksichtigt werden.
- Die obligatorische Laboruntersuchung dient dem Ausschluss anderer schwerwiegender behandlungsbedürftiger Differentialdiagnosen.
Dr. med. Linda Geiger-Kötzler:
Das Konzept der Osteoporosebehandlungskonzept beruht den vier Säulen:
1) Bewegungstherapie: Kernmodule sind die medizinische Trainingstherapie neben Gang- und Koordinationsschulung, physikalisch-therapeutischen schmerzlindernden und entspannenden Maßnahmen, physiotherapeutischer Behandlung funktioneller Störungen. Zur Verbesserung der Propriozeption kann die Anpassung einer Orthese sinnvoll sein.
2) Wissensvermittlung (Rückenschule, integrierte Osteoporose-spezifische Anteile oder separater Vortrag, ärztliche Einzelberatung)
3) Ernährungstherapie: Wissensvermittlung durch eine Ernährungsberatung, Speiseplan, Kochkurs
4) Medikamentöse Therapie: je nach Ausprägung und Begleiterkrankungen Basistherapie mit Vitamin D und Calcium, spezifische Therapie mit i.d.R. mit Bisphosphonaten nach Ausschluss von Kontraindikationen, ggf. alternative Medikation, z.B. Denosumab.