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Auch in diesem Jahr läuft das Jahrestreffen ehemaliger Patientinnen und Patienten in Münchwies nach einem vertrauten Schema ab: Im Verlauf der Eröffnungsveranstaltung finden die Ehrungen statt, beginnend mit den „Zehnjährigen“ bis hin zu den „Vierzigjährigen“, denen man allseits mit spürbarem Respekt begegnet. Danach geht es weiter mit den Gruppenangeboten, die für viele Besucher das Herzstück der Veranstaltung sind. Hier kann man zuhören, sich mitteilen – vor allem aber Kraft tanken. Im Mittelpunkt des Abends steht traditionell ein buntes Bühnenprogramm, an dem es in diesem Jahr erstmals neben Gesangs- und Tanzdarbietungen, auch einen liebenswerten „Therapiehund“ zu bestaunen gab. Wer wollte konnte anschließend in der Disco noch bis in die frühen Morgenstunden tanzen.
Ruhiger beginnt der Sonntag. Ein Zeltgottesdienst steht seit jeher am Beginn und lädt zu einem besinnlichen Start in den Tag ein. Die folgenden Stunden sind für verschiedenste themenzentrierte Gruppenangebote reserviert. Wenn um die Mittagszeit der „Feuertopf“ gemundet hat, dann gilt es allmählich Abschied zu nehmen. Wer mag ist noch eingeladen seine Gedanken und Wünsche, Lob und Kritik beim „Offenen Mikrofon“ zum Ausdruck zu bringen. Und dann reisen alle wieder ab.
Am Montagmorgen haben die helfenden Hände bereits alles soweit aufgeräumt, dass alle wieder ihr gewohntes Therapieprogramm aufnehmen können. Am Nachmittag ist auch das Festzelt abgebaut und die letzen äußeren Spuren des Treffens von rund 400 Besuchern sind beseitigt.
Zwei Tage später, ein Anruf aus Baden-Württemberg: Frau F. war 1986 in Münchwies zur Therapie. Danach hatte sie viele gute Jahre. Jeden Sommer kam sie zu dem Ehemaligentreffen, bis eine schwere neurologische Krankheit sie traf und sie für mehrere Jahre an das Haus gefesselt war. An eine Reise in´s Saarland war nicht mehr zu denken. Doch sie hat sich zurück ins Leben gekämpft, ist zwar noch auf den Rollstuhl angewiesen, aber wieder voller Ideen und Lebensmut. Und seit zwei Jahren kommt sie wieder zu den Ehemaligentreffen. Auch dieses Mal. Und jetzt, zwei Tage später, ruft sie an um sich zu bedanken. Das sei für sie und ihren Mann ein so wichtiger Termin gewesen und sie sei einfach nur glücklich, dass sie dabei sein konnte. Wir sprechen über Dankbarkeit und sie kann es gut annehmen, dass auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik dankbar auf dieses Wochenende zurückschauen. Für das Team sind die beiden Tage anstrengend, aber sie sind gleichzeitig eine eindrucksvolle Bestätigung der eigenen Arbeit. Jeder persönliche Erfolgsbericht eines Ehemaligen wiegt schwerer als ein gutes Katamnesergebnis auf dem Papier. Und dann sprechen wir noch über den Beitrag von Bernhard* beim „Offenen Mikrofon“. Er war vor 15 Jahren in Münchwies und hat, wie alle anderen auch, damals regelmäßige seine Tagesberichte geschrieben. Am Ende hat er sie in einem Ordner zusammengefasst, der seither zu Hause im Regal steht. Seit einiger Zeit nimmt er die Sammlung wieder regelmäßig zur Hand und liest seine Gedanken und Gefühle von damals. Er bewahrt sich etwas auf von der Zeit, in der er sein Leben gewendet hat. Zu der Kultur der Erinnerung gehört auch für ihn der jährliche Besuch in der Klinik. Es sei seine Tankstelle für ihn. Und dann gehe er wieder bestärkt und mit neuen Impulsen zurück in seinen Alltag. „Haltet an diesen Treffen fest, wir brauchen sie“, ruft er zum Ende seiner Ausführungen in das Zelt.
Ja, wir brauchen diese Treffen. Auch wenn sie mit Arbeit und Anstrengung verbunden sind. Wir brauchen die Begegnung, die Geschichten und Erzählungen vom Gelingen und Scheitern. Und wir brauchen die hilfreichen Rituale, die uns Sicherheit und Halt geben. Etwas das fest steht, auch in unruhigen Zeiten. Und dazu gehört ein Programm, das einem vertrauten Muster folgt, bis hin zum verlässlichen „Feuertopf“ am Sonntag in Münchwies.
Wir planen auf das nächste Jahr. 1. und 2. Juni, oben auf dem Höcherberg. Schreiben Sie sich den Termin schon einmal in den Kalender.