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Zum Start des Kongress des Fachverbandes Sucht am 12. Juni 2023 in Münster, haben wir Dr. Monika Vogelgesang fünf Fragen zu Ihrer Arbeit und dem MEDIAN Medical Board Sucht gestellt. Dr. Monika Vogelgesang ist Sprecherin des Medical Board Sucht sowie Vorsitzende des Fachverbandes Sucht.
Redaktion: Was genau macht ein Medical Board Sucht?
Monika Vogelgesang: In dem Medical Board Sucht sind die medizinischen und therapeutischen Leitungen der Kliniken und Einrichtungen vertreten. Dieser multiprofessionelle Teilnehmerkreis aus Ärzten und Psychologen trifft sich zwei- bis dreimal im Jahr. Auf der Agenda der Treffen stehen beispielsweise neueste Vorgaben der Deutschen Rentenversicherung (DRV), weitere aktuelle Anforderungen für den Fachbereich Sucht sowie ein aktueller Bericht aus dem Fachverband Sucht und anderen Gremien. Im Gespräch miteinander werden individuelle Lösungsvorschläge aus Best Practice Beispielen anderer MEDIAN Kliniken angeregt.
Traditionell herrscht bei den Treffen des Medical Board Sucht eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre, die auch durch das offene Ohr der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe gefördert wird.
Redaktion: Welchen Vorteil sehen Sie beim Medical Board Sucht für neue Kollegen oder Berufseinsteiger?
Monika Vogelgesang: Gerade neue Leitungen der Einrichtungen und Rehakliniken schätzen den Austausch mit erfahrenen Kolleginnen und Berichte der neuesten Veränderungen der DRV sowie Hilfestellungen verschiedenster Art. Beispielsweise kann dies vorteilhaft sein für Anträge auf Weiterbildungsermächtigungen. Erfahrene Kolleginnen geben Rat welche Themen priorisiert werden müssen.
Aktuelle Probleme, zum Beispiel hinsichtlich der Mitarbeitergewinnung und der Besetzung von Nachtdiensten sowie Fragen zu strukturellen Veränderungsprozessen, stehen auf der offiziellen Agenda oder werden auch in den Pausen besprochen.
Redaktion: Welche Best Practice Modelle wurden beim Medical Board Sucht ausgetauscht, die mittlerweile Standard in allen Einrichtungen sind?
Monika Vogelgesang: Im Medical Board Sucht werden bewährte Maßnahmen vorgestellt, die anderen Kliniken neue Impulse geben können. Die Zusammenarbeit innerhalb des Fachbereichs Sucht war bereits mit derEinführung des Qualitätsmanagements der DRV erforderlich. Es gibt hier viele konkrete Beispiele dafür, wie die Einrichtungen im Austausch einander helfen können, so auch bei der Verbesserung der Patientenzufriedenheit.
Gerade durch das Kennenlernen von Maßnahmen anderer Einrichtungen erlangt man einen anderen Blick auf die eigene Einrichtung. Das eröffnet die neue Möglichkeiten , besser passende Vorgehensweisen zu entwickeln.
Redaktion: Was ist das Faszinierende an dem Fachbereich Sucht?
Monika Vogelgesang: Er ist abwechslungsreich mit täglich neuen Herausforderungen. Die Diagnosekriterien sind zwar standardisiert, jedoch hat die Sucht bei jedem Menschen ein anderes Gesicht. Gerade bei den überaus wertvollen Ehemaligentreffen wird auf besonderes anschauliche Weise deutlich, dass wir in diesem Fachbereich Menschen bei einem Entwicklungs- und Reifeprozess begleiten, der sich, ganz anders als in vielen anderen Indikationen, über lange Zeiträume erstreckt.
Redaktion: Was ist das Spannende in einer Rehabilitationseinrichtung?
Monika Vogelgesang: Das Arbeiten in einem multiprofessionellen Team ermöglicht einen schnellen und vielfältigen Austausch, der in einer niedergelassenen Praxis nicht so einfach umsetzbar ist.
Die Ziele in der Rehabilitation sind nicht nur eine oberflächliche Symptomreduktion, sondern auch die Verbesserung der Aktivitäten und die verbesserten Möglichkeiten der Teilhabe am Leben. Dementsprechend hat sie etwas grundlegend Positives. Das Miteinbeziehen der vorhandenen Ressourcen sowie die Hilfe zur Selbsthilfe unterstreichen diesen überaus positiven Ansatz, dem ich mich persönlich sehr verpflichtet fühle.