Panikattacken und Angstzustände können dabei unterschiedliche Ausprägungen haben. Zur Angststörung zählen die Panikstörung, die generalisierte Angst, soziale Ängste und spezifische Phobien wie etwa die Agoraphobie. Im Folgenden erfahren Sie mehr über Symptome, Folgen, Ursachen, Formen und die Behandlung von Panikattacken und Angstzuständen.
Jeden Menschen können gewisse Situationen oder Gedanken in Angstzustände versetzen. Von einer Angststörung spricht man erst, wenn Panikattacken oder Angstzustände unbegründet, unangemessen und zum Teil dauerhaft auftreten. Zumeist macht sich die Angststörung auf körperliche und seelische Weise bemerkbar:
Körperliche Reaktionen bei Angstzuständen oder Panikattacken:
Gedankliche Reaktionen bei Angstzuständen oder Panikattacken:
Menschen mit einer Angststörung leiden oft an einer starken Einschränkung ihrer Lebensqualität – nicht nur durch ihre Panikattacken, sondern auch durch den Versuch, Situationen zu meiden, die Angstzustände auslösen.
Diese Vermeidungsstrategie gegen Panikattacken führt zu weiteren emotionalen Belastungen wie etwa:
Angstzustände sind Stressreaktionen, die den menschlichen Organismus durch Ausschüttung von Adrenalin in einen Alarmzustand versetzen. Angstzustände bereiten den Körper also darauf vor, einer Bedrohungssituation entweder mit Flucht oder Kampf zu begegnen.
Bei Menschen mit Angststörung oder Panikattacken koppelt das Gehirn diese notwendige Reaktion an neutrale und harmlose Reize. In Panikattacken ist der Betroffene nicht fähig, seinen Angstzuständen lösungsorientiert zu begegnen. Anstatt sich mit dem Auslöser der Panikattacken zu konfrontieren, ist ihm lediglich die Vermeidung und Umgehung der beängstigenden Situation möglich.
Bei der Angststörung unterscheidet man verschiedene Untererkrankungen, die sich in der Regel nach dem Auslöser der Panikattacken benennen. Formen der Angststörung sind:
Seit April 2023 bietet die MEDIAN Klinik Odenwald die VR-Therapie im Rahmen eines intensiven Pilotprojektes an. Viele Menschen sind belastet durch Ängste, die durch spezifische Situationen hervorgerufen werden (Sprechen vor Publikum, Ängste in engen/geschlossenen Räumen, Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Höhenangst, Angst vor Spinnen etc. – wir sprechen von sog. Phobien). Die beste Methode Ängste zu behandeln ist es, sich diesen Ängsten zu stellen und die Angst- auslösende Situation neu zu bewerten („Expositionstherapie“). Allerdings ist die Expositionstherapie in Praxen aber auch Kliniken oft aus logistischen Gründen und mangelnden zeitlichen Ressourcen nur eingeschränkt durchführbar.
In therapeutischer Begleitung von dafür gezielt geschulten Psychologen können sich Rehabilitanden mittels VR-Szenarien/VR-Brille bei uns in einer virtuellen Umgebung ihren Ängsten stellen und ihre Entspannungsfähigkeit verbessern sowie Angstreaktionen minimieren. Diese Expositionstherapie in der virtuellen Realität wird in unserer Klinik angewandt z. B. bei sozialen Ängsten, Höhenangst, Agoraphobie, Flugangst, Spinnenphobie und Spritzenphobie. Durch wiederholte Konfrontation mit der angstauslösenden Situation in einer sicheren Umgebung und mit Hilfe intensiver psychotherapeutischer Begleitung können diese speziellen Ängste schon nach kurzer Zeit deutlich verringert werden.