Mit somatoformen oder funktionellen Störungen werden körperliche Beschwerden bezeichnet, die nicht auf eine organische Krankheit zurückgehen und von denen man annimmt, dass sie seelisch verursacht sind, beispielsweise durch hohe seelische Anspannung, Stresserleben oder zwischenmenschliche Konflikte.
Häufig werden die Beschwerden Organen zugeordnet, die weitgehend oder vollständig vom sogenannten vegetativen Nervensystem kontrolliert werden, z.B. Herz-Kreislauf-System, Magen-Darm-Trakt oder Atemwegstrakt. Bei von somatoformen Störungen Betroffenen besteht häufig Unklarheit über die Herkunft der Beschwerden oder es bestehen Befürchtungen, dass eine verdeckte, möglicherweise gefährliche körperliche Erkrankung dahinterstecken könnte. Manche Betroffene wissen aber bereits aus einer oder mehreren Untersuchungen, dass ihrem Leiden keine organische Krankheit zugrunde liegt bzw. dass körperliche Erkrankungen die Stärke und das Ausmaß ihrer Beschwerden nicht erklären können. Sie denken deshalb von sich aus schon an die Möglichkeit einer seelischen Verursachung ihres Beschwerdebildes. Dies kann in der psychosomatischen Rehabilitation untersucht und wirkungsvoll behandelt werden.
Schmerzen sind gleichzeitig ein Warnsignal und eine Schutzfunktion des Körpers. Das Erleben akuten Schmerzes ist eine fast tägliche Erfahrung. Von chronischem Schmerz spricht man hingegen dann, wenn der Schmerz über 6 Monate hinaus andauert.
Akuter Schmerz dauert Sekunden bis maximal Wochen und ist in der Regel an erkennbare Auslöser gekoppelt. Der Wegfall des Auslösers (z.B. schädigende äußere Reize oder Entzündungen im Körper) geht in diesem Fall auch mit dem Ende des Schmerzerlebens einher.
Chronischen Schmerzkrankheiten geht zwar meist ein akutes Schmerzstadium voraus (z.B. Verletzungen, Erkrankungen), im Verlauf unterscheiden sich beide allerdings grundsätzlich.
Beim chronischen Schmerz liegt eine enge Kopplung mit eindeutig bestimmbaren schädigenden Faktoren häufig nicht vor oder wenn sich eine schmerzbezogene Schädigung finden lässt, ist diese in der Regel nicht einfach behebbar (z.B. bei rheumatischen oder degenerativen Erkrankungen) oder die Intensität der Schmerzen ist ausgeprägter und nachhaltiger, als nach Würdigung des körperlichen Schadens erwartbar und vertretbar ist.
Auf lang andauernden chronischen Schmerz reagieren Menschen häufig mit Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, mit Sorgen und depressiv gefärbten Verhaltensweisen und Gedanken sowie mit Schlafstörungen, Appetitverlust und sozialem Rückzug. Diese erheblichen körperlichen, psychischen und sozialen Belastungen gehen nicht selten mit einem Verlust an Lebensqualität einher. Dem kann in der Klinik Odenwald mit speziellen Therapien im Rahmen einer psychosomatischen Rehabilitation wirkungsvoll begegnet werden.