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Selbsthilfegruppentreffen in der MEDIAN Klinik Wigbertshöhe am 11.01.2024 - Erfahrungsaustausch und Kontaktpflege

Zu einem Treffen der Selbsthilfegruppen für Suchtkranke konnten in der Median Klinik Wigbertshöhe Bad Hersfeld in diesem Jahr 14 Vertreter von 6 Selbsthilfegruppen aus der Region in der Fachklinik für Suchterkrankungen begrüßt werden.

Herr Schwager, Ansprechpartner und Koordinator für die SHG, dankte den Teilnehmenden für die langjährige Treue und gute fachliche wie menschliche Zusammenarbeit im zurückliegenden Jahr und betonte die Bedeutung der Selbsthilfe im Rahmen der Behandlung von Suchterkrankungen.

Untersuchungen der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen (HLS) untermauern die wertvolle, für viele Suchtkranke (über)lebensnotwendige Hilfe, welche die über 800 Selbsthilfegruppen für Suchtkranke in Hessen Tag für Tag leisten: 33% der betroffenen Suchtkranken, welche regelmäßig eine SHG besuchen, schafften den Ausstieg aus der Sucht allein durch die Suchtselbsthilfe, die übrigen nach zuvor erfolgter Entgiftungsbehandlung, stationärer und/oder ambulanter Therapie und anschließendem regelmäßigen Selbsthilfegruppenbesuch. Weiterhin belegt die Untersuchung der HLS eindrucksvoll, wie langfristig stabilisierend und heilsam sich der regelmäßige Selbsthilfegruppenbesuch auf die Gesundheit der Betroffenen auswirkt: Nur 17% der Befragten erlitten im Zeitraum von einem Jahr einen suchtbedingten Rückfall, welcher zumeist mit Hilfe der Gruppe wieder aufgearbeitet werden konnte.

Im Zentrum der diesjährigen Veranstaltung stand neben dem Rückblick auf das vergangene Jahr der Austausch über die geleistete Arbeit mit den Patienten (Alkohol- Medikamenten- und Glücksspielabhängige) der Klinik. Diese sind dankbar über die Ehrenamtlichen, die sich und ihre Gruppe vorstellen. Sowohl Suchtkranke wie auch deren Angehörige finden Gehör und Hilfe in einer Selbsthilfegruppe. Und egal ob Drogenabhängig, an Glücksspielsucht erkrankt, Medikamentenabhängig oder Alkoholiker: Keiner wird weggeschickt! Übereinstimmend berichteten die Teilnehmenden der Veranstaltung von den Schwierigkeiten, die Gruppentreffen nach den coronabedingten Kontakteinschränkungen wieder zu beleben.

Herr Schwager berichtete aus der Fachklinik, dass im zurückliegenden Jahr zunehmend auch Mehrfachabhängige und Patienten mit einer komorbiden depressiven Erkrankung ihre Therapie in der Wigbertshöhe absolvierten. Im Bereich der Glücksspielsucht häuften sich die Anfragen bezüglich des süchtigen Konsums von Sportwetten und neuerdings auch der Internet- und Computersucht.  Der älteste Patient, der im Rahmen des +55-Konzeptes für ältere Suchtkranke seine Therapie in Bad Hersfeld absolvierte, wurde während seines Aufenthaltes in der Kurstadt 80 Jahre alt. Trotz aller Unterschiedlichkeiten in der Ausformung der Sucht oder des Alters verbindet das gemeinsam erlebte Leid die Patienten und macht eine erfolgreiche Behandlung in einer der sieben Therapiegruppen der Klinik für alle Altersgruppen und Suchtkranken möglich, denn, wie es ein Patient treffend formulierte:“ Wir sitzen alle in einem Boot!“.

Jean Christoph Schwager
Gruppentherapeut, Leiter des Konzeptes Sucht im Alter der Median Klinik  Wigbertshöhe

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