Behandlungsansätze in der Klinik Wigbertshöhe
Das übergeordnete Behandlungsziel ist die Wiederherstellung bzw. die Verbesserung des beeinträchtigten Leistungsvermögens, der körperlichen und psychischen Gesundheit und die Reintegration in die Gemeinschaft.
Der Behandlungsansatz für unsere suchtkranken Patientinnen und Patienten ist zunächst strikt auf die Abstinenz von stofflichen Suchtmitteln und dem Glücksspiel ausgerichtet. Die psychotherapeutische Orientierung ist - unserem theoretischen Hintergrund und dem Krankheitsverständnis entsprechend - tiefenpsychologisch fundiert.
Es leiten sich aus diesem Behandlungsansatz als Behandlungsziele im einzelnen ab:
Den Kernbereich unserer psychotherapeutischen Behandlung bildet die psychoanalytisch-interaktionelle Gruppenpsychotherapie nach dem Göttinger Modell (Heigl-Evers, Heigl, Ott, Böhle u. Vatters)
Alle Patientinnen und Patienten nehmen täglich von Montag bis Freitag an einer 90-minütigen Gruppenpsychotherapiesitzung teil.
Die Therapiegruppen werden als halboffene Gruppen in einer Stärke von 10 bis max. 12 Patientinnen und Patienten mit einer/m zuständigen Gruppentherapeut/in geführt. Auf eine ausgewogene, am jeweiligen Schweregrad der Suchterkrankung und der Persönlichkeitsproblematik orientierter Gruppenbesetzung wird von uns großer Wert gelegt.
Wir geben innerhalb der Gruppentherapie unseren Patientinnen und Patienten zunächst die Möglichkeit, mit ihren jeweils individuellen Voraussetzungen in der Behandlung „anzukommen“. Dies kann bedeuten, die bislang noch bagatellisierte oder verleugnete Dauer und Schwere der eigenen Suchterkrankung sowie deren Krankheitscharakter realistischer einschätzen, den eigenen inneren und äußeren Leidensdruck besser spüren und äußern und den aktuellen Stand der eigenen Abstinenzmotivation klären zu können. Die Auseinandersetzung mit den Mitpatientinnen und Mitpatienten und ihren jeweils unterschiedlichen Stadien und Schweregraden der Erkrankung wirkt sich erfahrungsgemäß sehr hilfreich bei der Entwicklung einer eigenen Identität als Suchtkranke oder Suchtkranker und bei der Milderung von Schamgefühlen oder Selbstverachtung aus.
Im Verlauf der psychotherapeutischen Durcharbeitung der Persönlichkeitsproblematik werden wir unter Berücksichtigung der sinnvollen und zuträglichen Regressionstiefe und unter ausdrücklichem Respekt vor den jeweiligen Belastbarkeitsgrenzen und den gegenseitigen Zumutbarkeitsgrenzen die lebensgeschichtlichen Hintergründe und die Entwicklungsbehinderungen zu klären versuchen, die den Boden für die spätere Abhängigkeitsentwicklung gebildet haben. Dies kann auch die Durcharbeitung sehr traumatisierender und von Entbehrungen gekennzeichneter Lebensbedingungen und Erfahrungen bedeuten. Von Wichtigkeit ist uns dabei, gemeinsam mit unseren Patientinnen und Patienten ein Verständnis dafür zu erarbeiten, in welcher Weise das eigene stoffliche Suchtmittel oder das Glücksspiel innere Konfliktsituationen lösen zu helfen begonnen und unter welchen inneren und äußeren Bedingungen es seine Funktion als Selbstheilungsmittel übernommen hat.
Im Wege einer ausdrücklich Ich-stärkenden therapeutischen Vorgehensweise helfen wir unseren Patientinnen und Patienten sodann dabei, sich eine realistische Einschätzung sowohl der eigenen Schwächen als auch der eigenen Kräfte und Ressourcen, die häufig nicht mehr wahrgenommen und genutzt wurden, zu erarbeiten. Wir werden dabei in der Bearbeitung der therapeutischen Beziehungen und der Erfahrungen im Realitätsraum der Klinik unsere Patientinnen und Patienten anregen, ihre Affekte genauer wahrzunehmen und zu differenzieren, ihre Spannungs- und Frustrationstoleranz in zumutbaren Schritten auszubauen und im Wege des Probehandelns neue Möglichkeiten der Konfliktbewältigung zu erarbeiten. Es wird so insgesamt eine Konsolidierung und Nachreifung von Ich-Funktionen möglich.
Stabilisierung der Selbstwertregulation im Sinne einer Entdeckung der eigenen lebens- und schätzenswerten Seiten und der persönlichen Ressourcen, die bislang trotz aller Schwierigkeiten das Überleben sichern konnten, Milderung autodestruktiver und resignativer Tendenzen bei Versagungen, Misserfolgen und Störungen und die Erfahrung, dass in den Beziehungen zu anderen Menschen Trost, Entlastung und Unterstützung möglich sind, sind dabei von zentraler Wichtigkeit.
Suchtbehandlung- Wirkungsvolle Hilfe auf dem Weg zur Unabhängigkeit
Abhängigkeitserkrankungen sind in Deutschland weit verbreitet. Von einer Sucht spricht man aber erst dann, wenn der Betreffende sich nicht mehr ohne fremde Hilfe von seinem Suchtverhalten distanzieren kann und dadurch zunehmend beeinträchtigt wird.
Sucht ist ein komplexes Gefüge aus körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren. Dazu zählen Verhalten, Befinden, körperliche Bedingungen, kurz- und langfristige Auswirkungen des Suchtstoffes und die sozialen Folgen. Sie alle gilt es bei einer Behandlung zu berücksichtigen.
Man unterscheidet dabei grundsätzlich zwischen zwei Formen von "Süchten".
Als "stoffgebundene Abhängigkeitserkrankungen" gelten Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängigkeit; zu den "nichtstoffgebundenen" Krankheitsbildern zählen z. B. das pathologische Glücksspielen.
Beim so genannten pathologischen PC- und Internetgebrauch handelt es sich um ein eigenständiges Störungsbild. Derzeit ist umstritten, ob es sich um eine Sucht oder eine psychische Erkrankung handelt. Nach unserer mehr als zehnjährigen klinischen Erfahrung gehen wir davon aus, dass es sich um eine psychosomatische Störung handelt.
Der Begriff der stoffgebundenen Süchte bezeichnet Erkrankungen, die mit der Einnahme stofflicher Substanzen verbunden sind, die unmittelbar das zentrale Nervensystem und den Gehirnstoffwechsel beeinflussen. Oft handelt es sich dabei um Alkohol, Medikamente und Rauschdrogen, wie etwa Cannabis oder Heroin. Sie alle führen zu einer veränderten Befindlichkeit, in der angenehme Gefühle verstärkt oder unangenehme Gefühle abgeschwächt werden. Hinzu kommen Störungen des Bewusstseins, des Empfindens, der Gefühlswelt, der Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit und des Verhaltens.
Eine regelmäßige Einnahme dieser sogenannten psychotrophen Substanzen kann zur Gewöhnung und zur Veränderung der Gehirntätigkeit führen. Gedächtnisstörungen,mangelndeKonzentration und Aufmerksamkeit, depressive Verstimmungen usw. können die Folgen sein. Ein weiterer Nachteil dieser Stoffe besteht für den Konsumenten darin, dass die angestrebte Wirkung rasch nachlässt. Es bedarf immer größerer Mengen, um eine ausreichende Wirkung zu erzielen. Eine körperliche Abhängigkeit ist daran zu erkennen, dass beim Verzicht Entzugserscheinungen auftreten, wie etwa
Eine solche Sucht entwickelt sich jedoch in erster Linie bei Menschen mit einer höheren seelischen und/oder körperlichen Anfälligkeit. Doch auch zunehmende Belastungen durch gesellschaftliche Überforderungen und Ausgrenzungen können Art und Verbreitung einer Suchterkrankung beeinflussen. Hinzu kommt, in welchem Umfang verschiedene Suchtmittel verfügbar sind.
Ursprünglich bezieht sich der Begriff der "Sucht" auf die "stoffgebundenen" Süchte. Gemeint sind Abhängigkeitserkrankungen, die mit der Einnahme stofflicher Substanzen wie Alkohol, Medikamente oder Rauschdrogen verbunden sind. Doch auch die so genannten "nicht-stoffgebundenen" Süchte werden in der Geschichte bereits früh beschrieben. Schon die antiken Geschichtsschreiber erwähnen das exzessive Glücksspielen, ’Überessen’ und ausschweifende Formen der Sexualität.
Auch für diese Verhaltensexzesse sind intensive, suchttypische Gefühlszustände bezeichnend- eine veränderte Befindlichkeit, in der angenehme Gefühle verstärkt oder unangenehme Gefühle abgeschwächt werden.
Hinzu kommen Veränderungen des Bewusstseins, des Empfindens, der Gefühlswelt, der Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit und des Verhaltens. Diese Wirkung ist dafür verantwortlich, dass der Betroffene sich nicht an den üblichen sozial festgelegten Umgang mit Glücksspiel, Ernährung und Sexualität orientiert und immer mehr ‚,aus der Rolle fällt''. Es resultiert ein immer stärker werdender Ausgrenzungsprozess aus der Familie, dem Beruf und sozialen Umfeld. Der Erkrankte leidet unter den damit verbundenen sozialen Diskriminierungen und entwickelt starke Schuld- und Schamgefühle, die bis hin zum Selbstmord führen können.
So wie der Alkoholismus als Musterbeispiel einer stoffgebundenen Suchterkrankung gilt, lässt sich das pathologische Glücksspielen als typischste Form einer nichtstoffgebundenen Erkrankung ansehen. Es ist seit 2001 in Deutschland von den Rentenversicherungsträgern und Krankenkassen als ein eigenständiges psychisches Störungsbild anerkannt. Seitdem besteht die Möglichkeit, eine ambulante oder stationäre Behandlung in dafür anerkannten Einrichtungen durchzuführen.
Den Kernbereich unserer psychotherapeutischen Behandlung bildet die psychoanalytisch-interaktionelle Gruppenpsychotherapie nach dem Göttinger Modell (Heigl-Evers, Heigl, Ott, Böhle u. Vatters). Alle Patienten nehmen 4-mal wöchentlich an einer 90-minütigen Gruppenpsychotherapiesitzung teil.
Die Therapiegruppen werden als halboffene Gruppen mit einem zuständigen Gruppentherapeuten, der auch der Bezugstherapeut der Patienten ist, geführt. Die Patienten werden indikationsgerecht in die für ihre Erkrankung, ihr Alter und Geschlecht spezialisierte Gruppe eingeteilt. Auf eine ausgewogene am jeweiligen Schweregrad der Erkrankung und der Persönlichkeitsproblematik orientierte Gruppenbesetzung wird geachtet. Der Gruppentherapeut ist intern und extern fortgebildet für die Besonderheit seiner Patientengruppe.
Einzeltherapie
Einzeltherapie unterstützt den gruppentherapeutischen Behandlungsansatz, insbesondere bei Patientinnen und Patienten, die aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur/-störung in der Gruppe den tragfähigen Kontakt zu ihrer/m Therapeutin/en verlieren und deshalb auf eine dyadische Beziehung angewiesen sind.
Dies bedeutet je nach Indikationsstellung sowohl hochfrequente Einzelkontakte, kontinuierliche wöchentliche Einzelgespräche als auch in großem Abstand nach Bedarf stattfindende (Krisen-) Einzelinterventionen.
Auch in der Einzeltherapie findet der eher psychoanalytisch-interaktionell orientierte Behandlungsansatz Berücksichtigung.
Therapieangebote
Die Arbeitstherapie ist für die Patientinnen und Patienten ein Bereich, in dem sie sich an äußere Anforderungen anpassen müssen. Sie bekommen einen Auftrag, den sie auszuführen haben. Dieser kann in den Bereichen Gartenarbeit, leichte Renovierungsarbeiten, Schlosserei, Schreinerei (dabei auch im Umgang mit Maschinen) und der Malerwerkstatt liegen.
Soweit wie möglich werden die Patientinnen und Patienten berufsorientiert eingesetzt, um arbeitsbezogene Fähigkeiten und Schwächen sichtbar zu machen. Durch das Erleben und Erweitern von Fähigkeiten wird das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein gestärkt. Es werden Arbeitswille und Arbeitsvermögen, Arbeitsplanung und Arbeitsqualität, die Belastbarkeit (auch im Hinblick auf gesundheitliche Einschränkungen) überprüft und erweitert. Frustrationstoleranz, Konfliktfähigkeit, aber auch Kompromissfähigkeit, Durchhaltevermögen und Zuverlässigkeit werden trainiert.
Für Patientinnen und Patienten, die noch einen Arbeitsplatz haben, geht es auch um konstruktive Auseinandersetzung mit Arbeitsabläufen, mit Kollegen/innen (in Form der Mitpatientinnen und Mitpatienten) und mit Vorgesetzten (den Arbeitstherapeuten).
Zweck der Arbeitstherapie ist für arbeitslose Patientinnen und Patienten außerdem, die Reintegration in das Erwerbsleben vorzubereiten, indem einmal die gewünschte und für das Individuum passende und leistbare Tätigkeit bestimmt wird und zum anderen Wege zur Erlangung eines Arbeitsplatzes aufgezeigt werden.
Regelmäßig wird für diese Patientinnen und Patienten ein Bewerbungstraining durchgeführt. Es erfolgt eine Auseinandersetzung mit der Wiedererlangung eines Arbeitsplatzes durch Bestandsaufnahme der Fähigkeiten und persönlichen Stärken in Selbst- und Fremdeinschätzung. Es werden Stellenanzeigen ausgewertet, am Computerarbeitsplatz die Bewerbungssunterlagen mit Anschreiben und Lebenslauf erstellt.
Im gleichen Bereich werden unsere älteren Patientinnen und Patienten, die nicht mehr ins Erwerbsleben reintegriert werden müssen, im Rahmen der Beschäftigungstherapie auf eine sinnvolle Tagesstrukturierung und neue Inhalte vorbereitet. Sie lernen, mit ihrer freien Zeit etwas anzufangen, es wird darauf hin gearbeitet, Langeweile möglichst erst gar nicht aufkommen zu lassen bzw. mit dieser anders umgehen zu können. Die Vorbereitung auf ehrenamtliche Tätigkeit, auf eine Mitarbeit in Kirchenkreisen, in Selbsthilfe- und in Freizeitgruppen wird hier geleistet. Sich gegenseitig zu unterstützen, zu helfen, aber auch sich helfen zu lassen, miteinander etwas zu entwickeln, Spaß und Freude dabei zu erleben, ist eine wichtige zukunftsorientierte Erfahrung. Gärtnerische und handwerkliche Tätigkeitsfelder ergänzen das arbeits- und beschäftigungstherapeutische Angebot.
Die Fähigkeit zur aktiven Selbstentspannung können unsere Patientinnen und Patienten durch Teilnahme an der Indikativgruppe "Entspannung" erwerben. Unterschiedliche Entspannungstechniken und Verfahren werden erklärt und angeleitet.(z. B. Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen, Yoga) Das Mittel der An- und Entspannung fördert die Wahrnehmungsfähigkeit für unterschiedliche Muskelspannungszustände und damit eine differenzierte Selbstwahrnehmung. Das Erkennen und Benennen unterschiedlicher Gefühlszustände ist dabei genauso bedeutsam wie der adäquate Umgang damit. Diese Möglichkeiten zur Entspannung sind vor allen Dingen für unsere glücksspielsüchtigen Patienten von großer Bedeutung.
Neben der Verbesserung von haltungsbedingten Muskel- und Gelenkschmerzen dient die Rückenschule durch Fokussieren auf Bewegung und Haltung der Stabilisierung des Körpergefühls. Damit wird die körperliche Selbstfürsorge verbessert.
Im Laufe einer Suchterkrankung (dies gilt für die alkohol- und medikamentenabhängigen genauso wie für unsere glücksspielabhängigen Patientinnen und Patienten) gehen Interessen und Freude an Freizeitaktivitäten verloren. Diese Interessen neu zu fördern und einzuüben ist Aufgabe des Freizeittrainings. Einmal in der Woche wählen die Patientinnen und Patienten aus drei Freizeitangeboten. Wir bemühen uns dabei darum, das Erlebensspektrum möglichst breit zu halten, damit jede und jeder das für sie oder ihn Passende herausfinden kann. Angebote sind u.a. Kegeln, Minigolf, Besuch eines Freizeitaktivbades oder Freibades, Museumsbesuche, Bibliothek, Tierheim, Mehrgenerationenhaus, Wanderungen oder Stadtbesichtigungen als Angebote der Kurstadt Bad Hersfeld und diverse Ausflüge passend zur Jahreszeit. Die Patientinnen und Patienten werden von der Freizeittherapeutin angeregt, an den Abenden und Wochenenden das Freizeitangebot der Stadt zu nutzen, um individuell passende Freizeitgestaltungsmöglichkeiten zu finden. Dabei werden gemeinsame Aktivitäten gefördert.
Im freien kreativen Gestalten finden die Patientinnen und Patienten Möglichkeiten, selbst gewählte Gestaltungen mit verschiedenen Materialien und Techniken zu erschaffen (Ton, Seide, Papier, Kacheln, Holz, Pappmaché, Gips, Baumwolle, Mosaik usw.). Künstlerische Kriterien treten in den Hintergrund. Meist verschüttete schöpferische Fähigkeiten werden wieder oder neu entdeckt. Freude und Selbstvertrauen können so wachsen. Das Erleben der eigenen Fähigkeiten gibt Anregung für die eigenständige Freizeitgestaltung. Die Patientinnen und Patienten nutzen die Räume des kreativen Gestaltens auch in der therapiefreien Zeit.
Gruppenarbeiten nach eigenen oder vorgegebenen Themen bieten die Möglichkeit, den Gruppenprozess zu fördern und lassen Beziehungen in der Gruppe lebendig und verstehbar werden. Die Befriedigung über gemeinsame kreative Arbeit fördert die Gruppenkohäsion und damit Beziehungen. Sich in eine Gruppentätigkeit einzufügen, sich anzupassen ist eine Fähigkeit, die im Rahmen der Freizeitgestaltung im Alltag, in Vereinen und Freundeskreisen wichtig wird und aus der meist vorher bestehenden suchtbedingten Isolation herausführt.
Weg vom traditionellen Sportdenken, in dem nur objektiv messbare Leistung zählt, führt die Sport- und Bewegungstherapie unter Anleitung einer Diplom-Sportlehrerin zu einem Erleben der Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Körpers.
Einen hohen Stellenwert besetzt die Förderung koordinativer Fähigkeiten wie Geschicklichkeit und Gleichgewichtsfähigkeit und das Erleben von Rhythmus, um Bewegungssicherheit im Alltag zu erlangen.
Das gemeinsame Spielen andererseits ist in seiner Vielfalt ein hervorragendes Mittel, um Handlungskompetenzen zu erwerben. Es sind unterschiedliche Rollen anzunehmen, es wird eingeübt, sich durchzusetzen, aber auch sich zurückzunehmen, Nähe und Distanz einzuschätzen, Spielregeln einzuhalten.
Im klinikeigenen Fitnessraum kann, nach fachlicher Einweisung, eigenverantwortlich an der persönlichen Belastbarkeit orientiert, Ausdauer (überwacht durch pulsgesteuerte Ergometer) und Kraft erworben werden. Spannungszustände, auch im Rahmen von Craving, können durch körperliche Anstrengung vermindert werden. Fitnessstudios können Patientinnen und Patienten, die vor ihrer stationären Behandlung sozial isoliert waren, einen ersten, relativ leichten Einstieg in Kontakte mit anderen Menschen im Rahmen ihres Alltages bieten. Der Umgang damit kann in der Klinik gelernt werden.
Eine erste persönliche, auf Wunsch anonyme Orientierung bieten unterschiedliche Beratungshotlines:
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