Im Forumsvortrag „akzeptierende Suchtarbeit in der sozialen Teilhabe“ von Herrn Michael Glaubrecht wurden auf dem diesjährigen Suchtkongress in Münster Modelle und Praxis-Erfahrungen zu einer akzeptierenden Suchtarbeit in der aufsuchenden (ambulanten) Eingliederungshilfe dargestellt. Bereits zuvor kam es zu lebhaften Debatten über diesen Ansatz in der Rehabilitation Sucht. Mit der akzeptierenden Suchtarbeit werden Menschen inkludiert, die von der Abstinenz abgeschreckt sind und dank des Ansatzes dennoch Wege aus der Sucht finden können. Konkret wird ein Konsumziel in Menge, Zeitpunkt und Suchtmittel-Art definiert, das Menschen ohne Abstinenz-Wunsch erreichen können während gleichzeitig ein einigermaßen geregelter Alltag ermöglicht wird.
Dieser Ansatz ist nur aufsuchend/ambulant denkbar, um andere Abstinenz-motivierte Personen nicht zum Konsum zu verführen. Aus diesem Grund gilt im MEDIAN Soziotherapeutischen Zentrum Bad Dürkheim das Abstinenz-Gebot nach wie vor uneingeschränkt in der Besonderen (stationären) Wohnform. In der aufsuchenden Eingliederungshilfe können jedoch individuell klientenorientiert beide Ansätze angeboten werden. Vor dem Hintergrund, dass aktuellen Schätzungen zufolge nur 10% der Menschen mit Suchtproblematik erreicht werden, ist es notwendig, über vielfältige Angebote nachzudenken, um dies zu ändern.