Bereits im August 2022 trafen sich 10 Kollegen aus dem stationären und ambulanten Bereich, aus der Bezugsbetreuung und aus den Therapiebereichen, zu einer dreitägigen Gesprächsführungsfortbildung Move.
MOVE ist eine Fortbildung in motivierender Kurzintervention. Ziel motivierender Kurzintervention ist es, Menschen auf empathische, wertschätzende Weise auf ihr riskantes Verhalten anzusprechen, und sie bei der Lösung ambivalenter Einstellungen hinsichtlich einer Verhaltensänderung und letztlich im Veränderungsprozess selber gut unterstützen zu können.
Die Basis von MOVE ist die Motivierende Gesprächsführung nach Miller und Rollnick. Darüber hinaus stützt MOVE sich auf das TransTheoretische Modell der Verhaltensänderung nach Prochaska, Di Clemente u.a. sowie Elemente verschiedener weiterer Gesprächsführungs- und Beratungsansätze. Beispielhaft genannt seien an dieser Stelle Elemente der Positiven Psychologie, klientenzentrierter Ansätze (Rogers u.a.) sowie Kommunikationstheorien (Schulz von Thun u.a.).
MOVE vermittelt Grundhaltung, Basiswissen und Basisfertigkeiten der motivierenden Kurzintervention. Im Rahmen der Fortbildung geht es um die Betrachtung von Veränderung als Prozess, den Umgang mit Ambivalenzen, Empathie als wesentlichen Bestandteil der Grundhaltung der Motivierenden Gesprächsführung. Darüber hinaus stehen das Entdecken und Integrieren von Diskrepanzen in den Beratungsprozess, der Umgang mit Widerstand sowie letztlich das Verabreden guter, erreichbarer Ziele und die Stärkung von Verbindlichkeit im Fokus.
Begleitet wird die Fortbildung von rechtlichem Faktenwissen sowie der Beschäftigung mit weiterführenden Hilfen.
Theoretische Grundlagen werden im Rahmen kurzer Inputs und Begleitmaterialien vermittelt. Anhand unterschiedlicher Gesprächssituationen, die sich aus den Praxisfeldern der jeweiligen Teilnehmer einer Fortbildung ergeben, werden die vermittelten Interventionen und Strategien vorgestellt und eingeübt.
Viele Fachkräfte im psychosozialen Bereich müssen Entscheidungen treffen zwischen der Fürsorge für ihre Klienten, dem Zulassen von Autonomie und eigenen Veränderungswünschen. Das ist oft ein schwieriger Spagat, den die Motivierende Gesprächsführung mit ihrer Haltung entschärfen und somit zur Entlastung der Fachkräfte beitragen kann.
MOVE wird von einem Tandem aus zwei zertifizierten MOVE-Trainern organisiert und durchgeführt. MOVE wird wissenschaftlich begleitet von der Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften.
Im Therapiezentrum Haus Remscheid wurde die Fortbildung durchgeführt von
Andrea Latusek, MOVE Trainerin und
Barbara Hollmann, MOVE Trainerin, M(otivational) I(nterviewing) Coach und Supervisorin, Mitarbeiterin Haus Remscheid