Begleitende Substitution in der Soziotherapie
Substitution hat sich seit über viele Jahren in Deutschland zunehmend etabliert und erfolgt auf gesetzlicher Grundlage der BtmVV. Mittlerweile liegen eigene 20jährige positive Erfahrungen mit diesem Angebot vor.
Seit dem 01.05.18 substituieren wir nur noch mit den oben genannten Substituten!!
Ziel ist es dabei zunächst eine Wiederteilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen, und in einem zweiten Schritt eine (Re)-Integration in die Arbeitswelt zu erreichen.
2002 kam mit Buprenorphin (Subutex®) in Deutschland ein noch kostenintensiveres Substitut auf den Markt. Auf Grund der jedoch deutlich geringeren Nebenwirkungen gewinnt es zunehmend an Bedeutung (besonders auch in der Entgiftungsbehandlung).
Bevor ein substituierter Bewohner im MEDIAN Therapiezentrum aufgenommen werden kann, muss er sich persönlich in einem „Kennenlerngespräch“ vorstellen. In diesem Gespräch wird dem Bewohner erläutert, dass er entsprechend den geltenden BUB-Richtlinien im Vorfeld seine Beikonsumfreiheit nachweisen muss. Ist dies nicht möglich, muss eine stationäre Entgiftung vom Beikonsum unmittelbar vor Aufnahme in das MEDIAN Therapiezentrum erfolgen. Der zuvor substituierende Kollege (in MVP in der Regel die entsprechende Schwerpunktpraxis Sucht) wird um eine Substitutionsbescheinigung und eine schriftliche Bestätigung der Drogenscreenings gebeten. Der Bewohner wird mit dem Tagesablauf, den örtlichen Gegebenheiten, den arbeitstherapeutischen Abläufen sowie der Hausordnung vertraut gemacht. Erst im Anschluss an das „Kennenlerngespräch“ fällt die Entscheidung, ob "Diese Form" des Aufenthaltes für " diesen Bewohner " erfolgversprechend ist oder andere Vorschläge unterbreitet werden. Insgesamt werden bis zu 8 Bewohner mit Substitution in unserer Einrichtung, bei einer Gesamtkapazität von 96, aufgenommen.
Derzeit arbeiten wir bei der Weiterrezeptierung des Substitutionsmittels mit der Schwerpunktpraxis Sucht in Schwerin, Frau Dr.med. Spiewok, eng zusammen. Die kleinschrittige Abdosierung (Entgiftung) erfolgt in Absprache zwischen Klient, Bezugstherapeut und Schwerpunktpraxis Sucht. Dort werden zweiwöchentlich die Substitutionsbewohner durch unseren Fahrdienst vorgestellt. Das heißt, die Schwerpunktpraxis, bleibt bis zum Erreichen des Cleanstatus Behandlungsführer der Substitution. Dem Fahrdienst werden die BTM-Rezepte übergeben, welche bei der Apotheke im Nachbarort Neukloster eingelöst werden. Der Fahrdienst übergibt die Substitutionsmedikamente dem Pflegedienst, welcher sie im Safe deponiert
Eine Überschreitung der Obergrenze ist ausschließlich nur in med. induzierten Sonderfällen möglich. Bei einer eigenmächtigen Aufdosierung kann mit einer Beendigung der Maßnahme unsererseits reagiert werden. Ziel sollte u.U.das Erreichen des Cleanstatus sein, ist aber nicht zwingend notwendig. Eine Einnahme von Pregabalin/ Lyrika und Benzodiazepinen ist nicht gestattet.
Die Teilnahme an der Substitutgruppe ist Pflicht!!!