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Substitution

Begleitende Substitution in der Soziotherapie

Vorbemerkung

Substitution hat sich seit über 22 Jahren in Deutschland zunehmend etabliert und erfolgt auf gesetzlicher Grundlage der BtmVV. Mittlerweile liegen eigene 13jährige positive Erfahrungen mit diesem Angebot vor.

Die Substitutvergabe erfolgt bei Obergrenzen 6ml Polamidon / 14mg Subutex/ Buprenorphin

Ab dem 01.05.18 substituieren wir nur noch mit den oben genannten Substituten!!:

  • um den Konsum illegaler Drogen zu reduzieren
  • das gesundheitliche Risiko von Abhängigen zu mindern
  • eine Einbindung in das Suchthilfesystem zu ermöglichen
  • drohende Verelendung zu verhindern

Ziel ist es dabei zunächst eine Wiederteilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen, und in einem zweiten Schritt eine (Re)-Integration in die Arbeitswelt zu erreichen.

2002 kam mit Buprenorphin (Subutex®) in Deutschland ein noch kostenintensiveres Substitut auf den Markt. Auf Grund der jedoch deutlich geringeren Nebenwirkungen gewinnt es zunehmend an Bedeutung (besonders auch in der Entgiftungsbehandlung).

Begleitende Substitution in der Soziotherapie

  • In den neuen Bundesländern hat sich rasch gezeigt, dass ein Teil der substituierten Patienten nicht die o. g. Ziele zu erreichen vermag. Permanenter „Beikonsum“ (überwiegend Alkohol, Benzodiazepine, Kokain, Heroin und THC) kontakarieren das Ziel der Substitution. Der gesamtgesundheitliche Zustand verschlechtert sich weiter und Arbeitsfähigkeit wird nicht erreicht. Zahlreiche erneute stationäre Entgiftungsversuche vom Substitut sind für Diese Klientel zunächst kennzeichnend, da sie die formalen Zugangskriterien für eine Substitution nicht mehr erfüllt. Später sind es Dann „nur noch“ die Entzugsbehandlungen vom „Beikonsum“.10 bis 20 solcher stationärer Entgiftungsversuche machen die Ausweglosigkeit einerseits sowie die Kostenintensität für die Krankenkassen andererseits deutlich. Hier handelt es sich um Klienten die ein besonders hohes Abhängigkeits- und Problempotential besitzen. Im ambulanten Setting sind sie nicht therapierbar.
  • In der Soziotherapie kann der vom „Beikonsum“ entgiftete Klient unter abstinenzgeschützten Bedingungen zunächst das Teilentgiftungsergebnis stabilisieren. Durch die Herausnahme aus der konsumierenden Umgebung, einen strukturierten Tagesablauf mit zunehmender Einbindung in den arbeitstherapeutischen Bereich sowie suchttherapeutische Begleitung können die o. g. Ziele der Substitution durch den Klienten realistisch erreicht werden. In einer zweiten Phase kann Dann das Substitutionsmittel kleinschrittig abdosiert werden und zwar langsamer als dies in der stationären Entgiftungsbehandlung möglich ist (dort maximal drei Wochen). Dies stellt oftmals für schwerstabhängige eine unüberwindbar hohe Hürde Dar. Primäres Ziel bleibt es damit weiterhin am Therapieende einen Cleanstatus zu erreichen.

Procedere der Substitution

Bevor ein substituierter Patient im MEDIAN Therapiezentrum aufgenommen werden kann, muss er sich persönlich in einem „Kennenlerngespräch“ vorstellen. In diesem Gespräch wird dem Klienten erläutert, dass er entsprechend den geltenden BUB-Richtlinien im Vorfeld seine Beikonsumfreiheit nachweisen muss. Ist dies nicht möglich, muss eine stationäre Entgiftung vom Beikonsum unmittelbar vor Aufnahme in das MEDIAN Therapiezentrum erfolgen. Der zuvor substituierende Kollege (in MVP in der Regel die entsprechende Schwerpunktpraxis Sucht) wird um eine Substitutionsbescheinigung und eine schriftliche Bestätigung der Drogenscreenings gebeten. Der Klient wird mit dem Tagesablauf, den örtlichen Gegebenheiten, den arbeitstherapeutischen Abläufen sowie der Hausordnung vertraut gemacht. Erst im Anschluss an das „Kennenlerngespräch“ fällt die Entscheidung, ob "Diese Form" der Therapie für" Diesen Klienten" erfolgversprechend ist oder andere Vorschläge unterbreitet werden. Insgesamt werden bis zu 8 Klienten mit Substitution in unserer Einrichtung, bei einer Gesamtkapazität von 96, aufgenommen.

Derzeit arbeiten wir bei der Weiterrezeptierung des Substitutionsmittels mit der Schwerpunktpraxis Sucht in Schwerin, Frau Dr.med. Spiewok, eng zusammen. Die kleinschrittige Abdosierung (Entgiftung) erfolgt in Absprache zwischen Klient, Bezugstherapeut und Schwerpunktpraxis Sucht. Dort werden zweiwöchentlich die Substitutionsklienten durch unseren Fahrdienst vorgestellt. Das heißt, die Schwerpunktpraxis, bleibt bis zum Erreichen des Cleanstatus Behandlungsführer der Substitution. Dem Fahrdienst werden die BTM-Rezepte übergeben, welche bei der Apotheke im Nachbarort Neukloster eingelöst werden. Der Fahrdienst übergibt die Substitutionsmedikamente dem Pflegedienst, welcher sie im Safe deponiert

Eine Überschreitung der Obergrenze ist ausschließlich nur in med. induzierten Sonderfällen möglich. Bei  einer  eigenmächtigen Aufdosierung kann mit einer Beendigung der Maßnahme unsererseits reagiert werden. Ziel sollte das Erreichen des Cleanstatus sein!! Eine Einnahme von Pregabalin/ Lyrika und Benzodiazepinen ist  nicht gestattet.

Die Teilnahme an der Substitutgruppe ist Pflicht!!!

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