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Suchtspezifische Behandlungselemente und psychoedukative Angebote

Unsere therapeutische Angebote

Therapeutische Angebote

Ein weiteres wichtiges Leitprinzip ist das handlungs- und lösungsorientierte Vorgehen auf der Basis verhaltenstherapeutischer Überlegungen.

Inhalte der Gruppentherapie sind:

  • Information über die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Abhängigkeit
  • Akzeptanz der Abhängigkeit
  • Reflexion subjektiver Defizite und Stärken
  • Einüben von Selbstsicherheit und sozialer Kompetenz (GSK)
  • Kognitive Therapie
  • Entwicklung von realistischer Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Entwicklung von realistischen Zukunftsperspektiven in den verschiedenen Lebensbereichen
  • Erarbeitung alternativer (abstinenter) Bewältigungsstrategien bei intrapersonellen und interpersonellen Risikosituationen
  • Förderung der Frustrationstoleranz
  • Entwicklung eines Gesundheitsbewusstseins
  • Rückfallprävention (sowohl hinsichtlich des Substanzkonsums als auch psychotischer Schübe), Rückfallmanagement und Rückfallbearbeitung

Die Einzeltherapie wird individuell geplant und gestaltet. Manche Klienten benötigen zu Beginn der Behandlung viele einzeltherapeutische Gespräche, bei anderen ist gerade in der Endphase eine engmaschige Einzeltherapie notwendig. Auch die Dauer der einzeltherapeutischen Gespräche orientiert sich an den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Klienten. Mit allen Klienten wird mindestens einmal im Abstand von zwei Wochen ein umfassendes Einzelgespräch geführt. Weiter sind die Therapeuten bei der Unterstützung von persönlichen Krisen jederzeit ansprechbar. Die einzeltherapeutischen Interventionen haben somit nicht immer notwendigerweise den Charakter einer klassischen Psychotherapie. Sie sollen vielmehr die Möglichkeit zu emotionaler Nähe im Rahmen einer vertrauensvollen Atmosphäre schaffen.

Wöchentlich findet die so genannte Psychoedukativgruppe („Warnsignalgruppe“) zum Thema Psychosen unter ärztlicher und psychologischer Anleitung statt.

Der Ausdruck „Psychoedukation“ bedeutet, dass es um eine Wissensvermittlung im Bereich psychischer Themen geht.

Dementsprechend ist das grundlegende Ziel der Psychoedukation zum Thema Psychosen, dass Betroffene sich unter fachlicher Anleitung thematisch vertieft mit ihrer psychischen Erkrankung, also mit ihren Psychosen, auseinandersetzen.

Ein wichtiger Schwerpunkt dieser Gruppe besteht für die Betroffenen auch in dem Erkennen persönlicher Frühwarnsymptome, um entsprechend dieser Warnsignale persönliche Gegenstrategien entwickeln zu lernen und dadurch möglicherweise eine drohende akute Psychose zu vermeiden bzw. abzuschwächen.

In zwölf thematisch aufeinander aufbauenden Gruppensitzungen werden insbesondere folgende Themenschwerpunkte gemeinsam besprochen und mit Hilfe von Literatur auch nachbereitet:

  • Was ist eine Psychose?
  • Symptome, unterschiedliche Psychosen, Verlauf der Erkrankung; Spielt Vererbung eine Rolle? usw.
  • Welche Faktoren tragen zur Entwicklung einer Psychose bei?
  • Vermittlung eines Krankheits- bzw. Gesundheitsmodells
  • Medikamentöse Behandlung
  • Wie wirken Neuroleptika? Welchen Rückfallschutz bieten Neuroleptika? usw.
  • Informationsverarbeitung im Gehirn
  • Wie verändert sich der Stoffwechsel im Gehirn, wenn es zu einer Psychose kommt?
  • Was sind Warnsignale?
  • Wie deutet sich eine akute Psychose an? Welche persönlichen Warnsignale bzw. Frühwarnsymptome gibt es? Was kann getan werden, wenn Warnsignale auftreten?
  • Umgang mit Krisen, Erstellen eines Notfallplans; usw.
  • Stress und Stressbewältigung

Um mit Belastungen, die gehäuft vor Psychosen auftreten, besser umgehen zu können, wird neben der Vermittlung von Methoden zur Stressbewältigung auch auf die Möglichkeiten professioneller Hilfeleistungen und ambulanten Hilfsangeboten hingewiesen.

Diese angeführten Themen verstehen sich zunächst einmal nur als ein Auszug der vielfältigen Frage- und Problemstellungen, die um den Bereich Psychose entstehen können.

Sofern sich auf Wunsch der Betroffenen noch zusätzliche, zum Themenbereich zugehörige Themen ergeben, wird im Rahmen der zeitlichen Möglichkeiten versucht, auch Diese zu berücksichtigen.

Neben der reinen Wissensvermittlung ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Gruppe auch die subjektive Perspektive der Betroffenen, indem es ausdrücklich erwünscht ist, dass die Betroffenen, angeregt durch die thematisch-fachliche Vermittlung in gemeinsamen Austausch über ihr Psychoseerleben und die Bewältigung dessen gelangen.

Zusammengefasst versteht sich die Psychoedukativgruppe zum Thema „Psychose“ auf der Doppeldiagnosenstation also als eine Gruppe, die zum Ziel hat, Betroffene als Fachleute für ihre eigene Erkrankung herauszubilden und gleichzeitig einen Austausch mit anderen Betroffenen zu ermöglichen.

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