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Deeskalation im Arbeitsalltag: Michael Glaubrecht im Interview

Michael Glaubrecht, Kaufmännischer Leiter und Einrichtungsleiter des MEDIAN Soziotherapeutischen Zentrums Bad Dürkheim, spricht im Interview über die Bedeutung des Deeskalationsmanagements und erklärt, wie seine Kurse nicht nur in kritischen Situationen helfen, sondern auch den Teamgeist fördern und die Sicherheit im Arbeitsalltag erhöhen.

Herr Glaubrecht, Sie sind als Diplom-Psychologe neben Ihrer Tätigkeit als KL auch Deeskalationstrainer nach ProDeMa. Seit wann geben Sie die Kurse und was hat sie dazu motiviert?

Seit 2009 biete ich dreitägige Kurse für die MEDIAN Kliniken und Einrichtungen in Bad Dürkheim an. Das Training stellt jedoch nur einen Aspekt des Deeskalationsmanagements dar. Ein weiterer ist die Nachsorge bei Übergriffen auf Mitarbeitende sowie die Mitwirkung bei der Implementierung von Notrufsystemen und ähnlichen Sicherheits-Maßnahmen. Motiviert hat mich damals die Erkenntnis, dass es in unserem Team und insbesondere bei mir selbst an Kreativität und Klarheit gefehlt hat, wie mit gefährlichen Situationen und Konflikten so umzugehen ist, dass Risiken minimiert und Chancen genutzt werden können.  

Inwiefern kann ein Deeskalationstraining im Arbeitsalltag auch unabhängig von kritischen Situationen unterstützen?

Es schafft ein nachhaltiges Gefühl von Sicherheit und Kompetenz. Im besten Fall freut man sich sogar darauf, seine angeeignete Kompetenz nutzen und weiterentwickeln zu dürfen. Zudem können die Kurse eine bessere Stimmung in den Teams fördern. Es kommt unseren Betreuten sehr zu Gute, wenn sich Kolleginnen und Kollegen gegenseitig deeskalieren. Negative Rückmeldung wird zu einer wertschätzenden Information. Es entsteht weniger Ärger. Die Personal-Fluktuation kann abnehmen. Und wer will, kann die Ideen auch in Privatsituationen nutzen. Das Verständnis der Motivlage des Gegenübers steigt.

Welchen Mitarbeitenden würden Sie insbesondere zu einem Deeskalationstraining raten? Wer profitiert besonders davon?

Am ehesten kommen Mitarbeitende, die bereits über viel Deeskalations-Kompetenz verfügen. Andere sind ängstlicher und trauen sich nicht so recht. Aber gerade diese gilt es zu gewinnen. Teammitglieder, die bereits am Kurs teilgenommen haben, dürfen hier Werbung machen und Vorbild sein, wie erfolgreich Herausforderungen bewältigt werden können. Niemand muss sich verbiegen, aber für jeden/jede vergrößern sich die Handlungsoptionen. Alle Berufsgruppen profitieren. Und auch als Vorgesetzter profitiere ich enorm, gerade wenn ich selbst unter Druck stehe.

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