Kontakt

Wir freuen uns auf Ihren Anruf in der Unternehmenszentrale:

+49 (0)30 530055-0


Interview mit Sanela Ahmetovic, Integrationsbeauftragte bei MEDIAN

In diesem Interview erfahren wir mehr über die vielseitige Arbeit von Sanela Ahmetovic, Integrationsbeauftragte der MEDIAN Klinik NRZ Wiesbaden. Sie engagiert sich standortübergreifend für die Anerkennung und erfolgreiche Integration ausländischer Fachkräfte in verschiedenen MEDIAN Einrichtungen. Frau Ahmetovic teilt ihre Erfahrungen, spricht über die Herausforderungen und Erfolge ihres beruflichen Alltags und zeigt, wie sie durch ihre eigene Lebensgeschichte anderen dabei hilft, sich im deutschen Gesundheitssystem zu etablieren.

Frau Ahmetovic, Sie sind als Integrationsbeauftragte standortübergreifend für mehrere MEDIAN Einrichtungen im Einsatz. Wie können wir uns Ihren Arbeitsalltag vorstellen?

Ich bin viel unterwegs. Mein Büro ist in der MEDIAN Klinik NRZ Wiesbaden, aber ich fahre auch regelmäßig in andere Einrichtungen und besuche dort die von mir rekrutierten Fachkräfte und unterstütze Kliniken bei Anerkennung und Integration ausländischer Arbeitnehmer. Einmal in Monat bin ich für das Eigen-Recruiting und die Vorbereitung der Anerkennung in Bosnien. Manchmal begleiten mich dabei die Pflegedienstleitungen, mit denen ich eng zusammenarbeite. Darüber hinaus kommuniziere ich viel mit Behörden, zum Beispiel den Ausländerbehörden.

Was ist Ihr beruflicher Hintergrund? Wie sind Sie zu der Rolle der Integrationsbeauftragten gekommen?

Der Weg zur Integrationsbeauftragten ist direkt mit meinem eigenen Lebenslauf verknüpft. Anfang der 90er Jahre kam ich als Bürgerkriegsflüchtling aus Bosnien nach Deutschland. Da ich lediglich geduldet war, durfte ich nicht arbeiten. Als meine Ausreise angekündigt wurde, fing ich an zu kämpfen – ich wollte in Deutschland bleiben. Mithilfe eines Anwalts konnte ich eine Aufenthaltserlaubnis für ein Jahr erreichen. Ein Job als Altenpflegerin ermöglichte es mir dann zu bleiben und die Ausbildung abzuschließen. 2015, als sich der Fachkräftemangel bereits abzeichnete, bin ich erstmals – noch für meinen alten Arbeitgeber – in meine Heimat zurückgekehrt, um dort Pflegekräfte zu werben. Seit 2019 bin ich bei MEDIAN und freue mich, das Eigen-Recruitung mit der Unterstützung meiner Kolleginnen und Kollegen hier fortzusetzen.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Integration von ausländischen Fachkräften?

Unterschiede in der Kultur und der Mentalität können herausfordernd sein. Es ist wichtig, darauf einzugehen, damit sich alle wohlfühlen. Nicht nur beruflich, sondern auch abseits der Arbeit. Ein Beispiel sind die Wohngemeinschaften: Während viele indische Fachkräfte kein Problem damit haben, es sogar häufig bevorzugen, zu mehreren in einer Wohnung zu leben, möchten die Fachkräfte aus Bosnien oft mehr Platz für sich und ziehen eine kleinere Wohngemeinschaft vor. Auch die deutsche Sprache kann eine Herausforderung im Berufsalltag sein. Wenn ausländische Kolleginnen und Kollegen mit einem starken Akzent sprechen, muss man aufmerksam zuhören. Es braucht Rücksichtnahme und Solidarität: schließlich ziehen wir für die bestmögliche Behandlung der Patientinnen und Patienten in den Kliniken ja als Team auch täglich an einem Strang.

Was gefällt Ihnen und motiviert Sie an Ihrem Job?

Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen und möchte helfen. Weil ich aus eigener Erfahrung spreche, kann ich mich sehr gut in die ausländischen Fachkräfte hineinversetzen und mir wird viel Dankbarkeit entgegengebracht. Es motiviert mich ungemein, wenn die Kolleginnen und Kollegen beruflich weiterkommen. Ich habe mit ihnen die Anerkennung durchlaufen und einige sind jetzt Stationsleitung oder Pflegedienstleitung.

+49 (0)30 530055-0Kontakt