Rund ein halbes Jahr nach dem Relaunch seiner eigenen inhouse hergestellten Patienten-App zieht das Gesundheitsunternehmen MEDIAN eine positive Bilanz der Nutzung. In 15 der insgesamt 120 Kliniken und Therapieeinrichtungen des größten deutschen privaten Anbieters von Reha-Leistungen ist die MEDIAN App mittlerweile erfolgreich eingeführt, weitere 5 folgen bis Monatsende, weitere 10 im Juli.
Mehr als 6.000 Patienten haben die Eigenentwicklung des Unternehmens bereits genutzt, um sich vor, während und nach ihrem Rehabilitationsaufenthalt umfassend zu informieren. „Der Service-Charakter der App ist aber nur ein Standbein des digitalen Tools”, erklärt Geschäftsführer CDO Dr. Benedikt Simon. „Wir haben parallel zur App ein Fragebogenportal aufgebaut mit dem wir sogenannte Patient-Reported-Outcome Measures (PROMs) erfassen. Das heißt, wir befragen Patienten über die App vor, während und nach dem Aufenthalt bei uns zu seinem Gesundheitszustand und können so den Erfolg unserer Behandlung messbar machen.” Die Fragebögen werden jedem Patienten automatisch und individuell zugewiesen in Abhängigkeit von Indikation, Diagnose und Anreisedatum, technisch realisiert über einen MEDIAN-eigenen Backend-Sicherheitsserver. Der wiederum ist mit dem Krankenhausinformationssystem (KIS) der jeweiligen Klinik gekoppelt. Der behandelnde Arzt kann so gesundheitliche Entwicklungen, die der Patient durch seine Eingabe dokumentiert, sofort aus den berechneten Scores heraus `live´ erkennen und ggf. direkt aus dem KIS heraus Verordnungen treffen. „Wir haben begonnen die PROMs auch nach dem Reha-Aufenthalt über die App zu erfassen, um so die Langzeiteffekte unserer Therapien messen zu können” erläutert Dr. Simon weiter. „So können wir die Reha-Behandlung unserer Patienten immer weiter optimieren”.
Klinikprozesse erheblich verschlankt
„Ein weiterer Effekt der elektronischen Fragebögen liegt auf der Hand” ergänzt Dr. Laura Golenia, Projektleiterin im Bereich Digital Health bei MEDIAN. „Unsere Mitarbeiter werden durch den geringeren bürokratischen Aufwand und die automatisierten Prozesse entlastet. Der digitale Erhebungsprozess bietet zudem Auswertungsmöglichkeiten, mit deren Hilfe die Mitarbeiter eine umfassende Übersicht des Reha-Erfolgs jedes einzelnen Patienten bekommen können. Das heißt, wir können unsere Prozesse während des Klinikaufenthaltes wesentlich verschlanken.” Derzeit ist das neue Fragebogenportal bereits in 36 Kliniken im Einsatz und soll bis Ende des Jahres in weiteren 35 Häusern eingeführt werden. Mehr als 20.000 Patienten haben das neue Tool insgesamt bereits genutzt, um ihren Aufenthalt zu bewerten und medizinische Scores zu erfassen. „Das Portal kommt insgesamt gut an und ist auch für ältere und nicht so technikaffine Menschen sehr leicht bedienbar”, erläutert Dr. Golenia. Weitere App-Implementationen im Bereich der Nachsorge werden derzeit von MEDIAN mit neuen Partnern und Universitäten entwickelt. „Wir wollen die App in Zukunft in medizinische Studien einbinden oder in Projekte wie die elektronische Arztbriefschreibung”, schließt Dr. Benedikt Simon. „Sie soll alle `Puzzlestücke´ vereinen, komplexe Prozesse für die Patienten so gut es geht vereinfachen und als Instrument `one face to the customer´ den Einstieg der Patienten in die digitale Welt der Klinik erleichtern. Die aktuellen Zugriffszahlen und Feedbacks zeigen, dass wir dabei auf dem richtigen Weg sind.”